67. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.
Ruppin, den 15. October 1732.
Allergnädigster König und Vater,
Ich fahre noch immer fort mit Verfertigung hiesigen Anschlages; jetzunder lasse ich mir die Specification der Consumenten geben, um die Mühlenanschläge darnach zu machen. Dem Amtmann sind im vorigen Anschlage Schleusen- und Zollgefälle angesetzet worden, weilen damals die Mecklenburger mit Holz hier durch nach Hamburg handelten; solcher Handel hat aber nunmehro aufgehöret, weilen die mecklenburgische Heide, wor das Klappholz geschlagen, fast gänzlich ruiniret ist. Dem Amtmann sind an die sechs hundert Thaler Pacht deswegen angeschlagen, und worvon er nichts kriegt, kann er auch nichts geben : also wäre es, meinem Erachten nach, wohl am besten, dass oben erwähnte Schleusen und Zölle administriret würden. Uebrigens wird, sowie ich glaube, einiges Plus beim Amte herauskommen, und soll es bei den Mühlen, bei der Brauerei und bei der Ziegelscheune zu machen sein.3_75-a Nun fehlen mir noch einige Acten von Berlin wegen der Erbverträge, und sobald ich solche kriegen werde, so werde noch die übrigen Dörfer bereisen und, wenn der Landmesser die Vorwerke vermessen, den Anschlag davon machen.
Der Flügelmann von des Hauptmanns Hellermann Compagnie, so auf der Revue krank gewesen, ist gestorben; den Platz wird er, aller Hoffnung nach, gewiss besetzen. Sonsten ist, Gottlob, hier bei dem Regiment Alles gut. Hier in der Stadt fanget das Viehsterben sehr an; meinem Nachbar sind in dieser Woche zwei Kühe umgefallen. Man muss hoffen, dass es dabei <68>bleiben wird. Ich empfehle mich übrigens ganz unterthänigst zu meines allergnädigsten Vaters beharrlichen Gnaden und ersterbe in tiefstem Respect und Gehorsam, u. s. w.
3_75-a Die Worte zu machen sein haben wir hinzugefügt.