8. AN DENSELBEN.
Eine Meile von Dresden, den 16. (December 1745).
Du wirst wissen was hier passiret ist.3_149-a Wir haben viel Leute verloren, aber die sächsische Armee ist fast gänzlich zu Grunde gerichtet. Morgen kommen wir an Dresden. Meine heutigen Nachrichten sind : Prinz Carl und die Sachsen ziehen sich nacher Böhmen; ich gedenke den 20. in Berlin zu sein und nach grossen Beschwerden was Ruhe zu gemessen.
Lasse Du man Alles dorten machen, so gut Du kannst; ich gedenke so viel Geld und Porcelaine mitzubringen, dass ich darfür meine Bagage ersetze.
Sachsen zwischen Dresden und Meissen ist völlig ruiniret, das Uebrige nicht. Hier ist Vieh und Getreide weg, und die Armee muss noch wieder zurückmarschieren. Mich jammern die Todten <135>und Blessirten unendlich; aber doch ist besser bei Dresden, als bei Berlin.
Der Friede siehet wieder weitläuftig aus. Gott weiss was es werden wird. Simson sein Schreiben ist gut, und soll er man die Pferde bringen.
Gott bewahre Dich.
Die Oesterreicher und Sachsen sind nach Böhmen und wir morgen in Dresden.
3_149-a Schlacht bei Kesselsdorf, den 15. December.