380. AU MINISTRE D'ÉTAT DE PODEWILS A BRESLAU.
Camp de Grottkau, 30 mai 1741.
Monsieur de Podewils. J'ai bien reçu votre représentation du 25 de cemois. Pour y répondre je vous dirai en général que vous devez chipoter avec Valory, jusqu'à ce que le courrier de Vienne nous ait apporté une réponse, qui manquant d'être favorable, vous pouvez alors conclure avec la France, et je vous munirai de mes résolutions sur chaque point qui en aura besoin. En attendant, quant aux deux projets du troisième article, il n'importe pas qu'on adopte celui du marquis de Valory,1 et je ne ferai pas le difficile là-dessus. Le terme de la durée de l'alliance peut être de 10 ou de 20 ans, ce qui ne fait rien à l'affaire, et pour cequi regarde la possession provisionelle à prendre dans le duché de Bergue,2 vous ne devez pas insister là-dessus. Je suis etc.
Federic.
Nach der Ausfertigung. (Schumacher.)
381. AN DEN ETATSMINISTER VON PODEWILS IN BRESLAU.
Lager bei Grottkau, 30. Mai 1741.
Mein lieber Geheimer Etatsminister von Podewils. Eure letztere Dépêches3 sind Mir wohl eingeliefert worden, und gebe Ich Euch in Antwort, dass Ihr mit dem Valory schliessen sollet. Es muss aber dieses mit dem grössesten Secret von der Welt geschehen, zu dem Ende gedachter Valory nicht herkommen, Ihr auchsolchen auf das geheimeste an einem dritten Ort sprechen sollet, damit kein Mensch das geringste davon erfahre noch soupçonnire. Damit auch hierunter das Secret um so mehr observiret werde, und Niemand von dem Tractat etwas zu sehen bekomme, so erachte Ich vor nothwendig zu sein, dass Ihr solchen selbst und mit eigener Hand abschreibet und in das Reine bringet, allermassen Ihr Mir mit Eurem Kopf davor repondirenmüsset, dass kein Mensch, es sei auch wer es wolle, das geringste davon merke noch erfahre. Wegen des Couriers, welchen der Valory deshalb wegschicken wird, muss gleichfalls solche Précaution genommen werden, damit solcher
1 Das französische Project des Artikel 3 wurde demnach festgehalten; der Text bei Droysen V, 1, 274 Anm. Das preussische Project wollte eine bestimmte Anzahl Hülfstruppen für den Fall eines Angriffs auf eine der beiden abschliessenden Mächte festgesetzt wissen.
2 Im Fall der Churfürst von der Pfalz vor dem Abschluss eines Friedens mit dem wiener Hofe gestorben wäre, hätte Preussen berechtigt sein sollen, von dem ihm in dem Vertrag vom 5. April 1739 zugestandenen Theile von Berg vorläufig Besitz zu ergreifen. „Belle-Isle et Valorysoutiennent que la France ne l'accordera jamais, et que Votre Majesté s'en était déjà désisté Elle-même.“ (Podewils' Bericht vom 25. Mai.)
3 Mit dem Bericht über die unbefriedigende Antwort des wiener Hofes auf die durch Hyndford übermittelten Vorschläge. Vergl. Droysen V, 1, 267; Arneth I, 225. Die ablehnende Mittheilung des wiener Hofes an den englischen Gesandten in Wien ist vom 24. Mai, siehe Arneth I, 394; Ranke XXVII. XXVIII, 424, Anm. 1.