121. AN DEN GENERALFELDMARSCHALL FÜRST VON ANHALT-DESSAU IN DESSAU.

Rheinsberg, 31. October 1740.

Durchlauchtigster Fürst, freundlich geliebter Vetter. Es ist Mir Ew. Liebden freundvetterliches Schreiben vom 26. d. wohl behändigt, und bin Ich durch die darin bezeugte ausnehmende Merkmale Dero Mir zutragender besondern Affection und den wohlgemeinten Wunsch bei den itzigen Conjuncturen nicht wenig gerühret worden. Ew. Liebden werden indessen von Mir die geneigte Meinung hegen, dass Ich jederzeit billige, gerechte und dem guten Teutschland erspriessliche Absichten hege, auch wohl einsehe, was practicable sei. Ich wünsche dabei insonderheit, dass nur Ew. Liebden, als der grösseste General Unserer Zeiten, noch viele Jahre bei vollkommener Gesundheit und vergnügtem Wohlsein leben und das allgemeine beste befördern mögen. Uebrigens erinnere Mir, wie Dieselben vor einiger Zeit geneigt gewesen, Dero Sohn, des Prinzen Moritz Liebden, das dritte Bataillon des Regiments abzugeben und zu Formirung eines neuen noch mehr Leute auf . . . .80-1 Kosten anzuwerben. Wenn solches anitzo am besten angehen könnte, so erwarte Ich Ew. Liebden endliche Meinung und Intention darüber zu vernehmen und verharre mit treuer Amitié Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Herzogl. Archiv zu Zerbst.



80-1 Lücke in der Vorlage.