283. AN DEN GRAFEN CHRISTIAN ERNST VON STOLBERG-WERNIGERODE IN BERLIN.
Ruppin, 7. Februar 1741.
Hochwohlgeborner etc. Ich habe Dessen Schreiben vom 4. d. erhalten, und daraus nebst der projectirten Einlage ersehen, in was Terminis Er an des Königes von Dänemark Majestät wegen derer Ihm anvertrauten Propositionen den Antrag zu thun gemeinet ist.192-1 Wie Ich nun davon völlig zufrieden bin, also erwarte Ich von der erfolgenden Antwort gefällige Communication, und versichere Denselben Meiner beständigen gnädigen Erkenntlichkeit. Es wird Mir auch lieb sein, Ihm bei Meiner Retour annoch mündlich zu bezeugen, mit wie vieler Estime Ich sei Dessen sehr affectionnirter König
Friderich.
Nach Abschrift der Cabinetskanzlei.
<193>192-1 In einem Bericht vom 24. Januar bezeichnet Podewils den Grafen Stolberg als die geeignetste Persönlichkeit „pour conserver la cour de Danemark dans de bonnes dispositions“ ; der Graf sei dort „le tout puissant, et intéressé comme vassal de Votre Majesté à la continuation d'une bonne harmonie“ . Graf K. W. Finckenstein, den der König am 9. Nov. 1740 als bevollm. Minister nach Kopenhagen zu entsenden beschloss, war mit keinen Anerbietungen betraut. Stolberg's Schreiben an den König von Dänemark (Berlin 8. Febr.) bringt in Vorschlag, entweder einen preussischdänischen Subsidientractat gegen „Ueberlassung einiger Truppen“ , oder „einen anderen convenablen Alliancetractat“ , oder endlich „ein Neutralitätsverbündniss in jetzigen Conjuncturen“ . Christian VI. antwortet (28. Febr.) ausweichend: Was der König Ihnen für drei Propositiones gethan, darüber habe bereits meinem Minister in Berlin, dem Generallieutenant Praetorius, hinlängliche Ordre beigelegt sich zu expliciren.“