438. AN DEN ETATSMINISTER VON PODEWILS IN BRESLAU.
Ammon berichtet, Dresden 19. Juli: Graf Brühl hat ihm unter dem Siegel der Verschwiegenheit neue Verrnittelungsvorschläge für den Conflict zwischen Preussen und Oesterreich mitgetheilt: Gegen Abtretung eines Theiles von Geldern (oder von Glogau mit Grüneberg) Zahlung von zwei Millionen, Garantie der jülich-bergschen Succession, soll Preussen seine Stimme für die Kaiserwahl dem Herzog von Lothringen geben und dem Hause Oesterreich Hülfstruppen senden. — Heute hat Brühl, als Ammon ihm, um Missverständnissen zuvorzukommen, seinen Bericht über diese Vorschläge vorgelesen, allerhand Clauseln hinzugefügt. | Er soll sich mit denen dortigen Ministers gar nicht über dieses Sujet einlassen, und zwar wohl anhören, was sie davon sagen, auch solches berichten, ihnen aber nicht darauf antworten, und falls nach der Antwort gefraget wird, sagen, er habe noch keine Resolution noch Antwort bekommen, oder ihm manquirte der Posttag noch, und was dergleichen Defaiten mehr sein, ohne darüber sich einzulassen. |
Mündliche Resolution. Nach Aufzeichnung des Cabinetssecretärs.
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