512. AN DEN ETATSMINISTER VON PODEWILS IN BRESLAU.

Chambrier berichtet, Paris 1. September: der Cardinal Fleury hat ihm mitgetheilt, dass der österreichische Gesandte v. Wasner ihn vor Baiern gewarnt, welches im geheimen mit dem wiener Hofe unterhandle.339-1

Lager bei Neisse, 17. Sept. 1741,

Man muss dieses an Klinggräffen schreiben, um es gelegentlich bei dem Churfürsten anzubringen und ihm die Duplicité des österreichischen Hofes noch mehr zu zeigen. Chambrier muss inzwischen den Cardinal sowohl als des Wasner und des Stainville Menées339-2 ohnverwandt sehr genau observiren. An Mardefeld ist auch in generalen Terminis davon Nachricht zu geben, damit er den russischen Hof überzeugen könne, wie double der österreichische Hof verfahre, und dass deshalb auf alle seine Offerten, so spécieux sie auch sein mögen, kein Staat zu machen, noch mit ihm zu negociiren sei.

Mündliche Resolution. Nach Aufzeichnung des Cabinetssecretärs.

<340>

339-1 Die durch den päpstlichen Nuntius Doria und den Bankier Werthheimber im Juni und Juli 1741 zwischen den Höfen von München und Wien geführten Verhandlungen gingen von letzterem aus; ebenso der Briefwechsel zwischen der verwittweten Kaiserin Amalie und der Churfürstin und dem Churfürsten von Baiern (vergl. Heigel S. 154—156; Arneth I, 236—239).

339-2 Vergl. die Mittheilungen aus Chambrier's Bericht vom 25. August bei Droysen V, 1, 319 und Fleury's Schreiben an den Grossherzog von Toscana, 2. September, bei Arneth II, 4S9.