<462> zeigen muss. Einmal ist es wohl gewiss, dass nunmehro des Königs Majestät die sächsischen Truppen nicht hinler Sich lassen können, sondern von solchen Meister sein müssen, da sonst solches von den allerübelsten Suiten von der Welt sein würde.

Was ich mir die Freiheit genommen, Ew. Excellenz wegen der immediaten Correspondance zwischen Sr. Königl. Majestät und des Königs von Polen Majestät zu melden,1 hat wohl keine andere Absicht gehabt, als etwa einem oder anderen Sr. Königl. Majestät auswärtigen Minister2 dasjenige daraus zu communiciren, was etwa vor Höchstderoselben Sache daraus favorable sein könnte, dass nämlich es an Deroselben gar nicht gelegen, wenn der König von Polen den Reichstag zu Warschau nicht abgewartet, da anfänglich Sie die verlangte Relais, dahin zu reisen, ganz willig accordiret haben, als aber der König von Polen vor gut gefunden, durch seine Minister zu Berlin declariren zu lassen,3 wie der Reichstag abgeschrieben und es keiner Relais nöthig habe, da der König präferirete, bei seinen Truppen in Sachsen zu bleiben, so hätten Se. Königl. Majestät nochmalen declariret, wie Sie weder das geringste gegen die Freiheit des Königs von Polen, noch gegen Dero Familie intendireten und selbiger mitten durch die Armée, wohin er verlangete, reisen könne, was aber die sächsischen Truppen angehe, des Königs Majestät declariren müssten, wie Sie zur Sicherheit Dero Staats ohnmöglich eine Armée hinter Sich im Rücken lassen könnten, die, wenn Sie weiter vorwärts wären, Deroselben das grösseste Unglück zuwege bringen könnte; und obschon des Königs von Polen Majestät über ein Accommodement tractiren, Otages und einige Plätze von Sicherheit geben und sonst alle Neutralité versprechen wollen, so wären erstere doch wohl nicht zureichend, die Plätze von Sicherheit, als Pirna, Torgau und Wittenberg, fast offene Orte und bei einem Minister, der bei seinem Herrn tout-puissant wäre und schon vorhin so viele Marquen von üblem Willen und Complots gegen Se. Königl. Majestät gegeben, eine Versicherung von Neutralité, bei einer von ihm, wenn er erst wieder freie Hände habe, leicht zu machenden Exception, dass man dazu mit dem Degen in der Seite gezwungen worden, von seichtem Grunde; wie wenig auch darauf zu bauen, erhelle selbst aus denen nachherigen Antworten des Königs von Polen, da eben deshalb das Accommodement rompiret worden, weil dieser geglaubet, sich von seinen Engagements mit denen Oesterreichern nicht losmachen zu können, und gar deutlich zu verstehen gegeben, dass man ihn tatiret habe, seine Truppen in Böhmen zu werfen und mit denen Oesterreichern zu conjungiren. Da auch nachher der König von Polen wieder nach Polen gehen wollen, so hätte des Königs Majestät wohl nicht verdacht werden können, wenn Sie gewünschet, dass zuforderst das Accommodement wegen der Truppen zugleich geendiget



1 Vergl. Nr. 8068.

2 Vergl. schon Nr. 8107.

3 Vergl. S. 446. 447.