bereits anderweit befohlen,1 so könnte der Rest unserer Armée an der Memel Tête machen. Bei Ew. Königl. Majestät frage also allerunterthänigst an, wann die Russen durch Polen marschiren, ob ich sie allda mit aller Force angreifen und entgegengehen, oder ob ich an der Memel aus obigen Ursachen ein Corps lassen und nur mit einem Corps à la sourdine suchen solle, eine Colonne zu ruiniren. Auf beide Fälle muss mich wegen der Magasins präcaviren, bei welchen, so viel möglich, Menage suchen muss, weil sie nicht anders als zu Lande zu transportiren, auch überdem höher als die im guten Lande zu stehen kommen werden. Dieserhalb Ew. Königl. Majestät allergnädigste Resolution mir hierüber erbitte.“ Zugleich übersendet Lehwaldt ein Schreiben aus Mietau vom 27. September, in welchem gemeldet wird: „Die Kaiserin ist sehr krank und hat eine langwierige Krankheit.“ | hier aus kann Ich Euch also keine Ordres wegen Eures Verhaltens mit der dasigen Armée geben, die bei ihrer Ankunft sich dort wegen eines inzwischen geänderten Umstandes nicht passen würden; also da Ich Euch alle Autorité gegeben, zu thun, was geschehen kann, so könnet Ihr mithin auf den Fall eines Marsches derer Russen mit der Armée oder aber mit einem Corps Truppen an sie marschiren, wie Eure Umstände und die von dem Feinde alsdenn beschaffen sein werden, indem Ihr Pleinspouvoirs habet. Jedoch habe Ich noch alle Mühe zu glauben, dass, da es von der Saison ist, dass die Russen sonst in die Winterquartiere gehen, sie jetzo eine Campagne antreten sollten; wovon Ihr jedennoch Eure nähere und richtige Nachrichten haben müsset. Meine Umstände hier anlangend, so seind solche nach der gewonnenen Bataille recht gut, das grösseste aber, so mich an ferneren Progressen arretiret, ist die Bloquade der sächsischen Truppen bei Pirna, womit Ich noch nicht fertig bin. Weil Eurer Nachricht nach die Gesundheitsumstände der russischen Kaiserin sehr schlecht seind, so ist Hoffnung, dass, wenn sie etwa stürbe, sich viel in dem russischen Système ändern wird. Friderich. |
Nach dem Concept.
8185. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON MÜNCHOW IN GLOGAU.
Hauptquartier Lobositz, 9. October 1756.
Ich habe Euren Bericht vom 30. voriges allhier heute erhalten und daraus recht sehr gerne ersehen, wie denen aus Polen Euch zugekommenen Nachrichten zufolge daselbst alles ruhig und ausser einigem verlaufenen Räubergesindel, deshalb aber die neumärkische Kammer gute Veranstaltungen gemachet, nichts von Truppen oder sonst etwas verdächtiges zu finden ist. Ich wünsche, dass es fernerhin dabei bleiben möge, und approbire, dass Ihr inzwischen die ausgeschickten Offi-
1 Vergl. S. 187.