<542> von meinem Métier, so viel aber giebet der Augenschein, dass man nicht leicht eine Cime von Bergen von solcher grossen Étendue und schönen Plaine finden wird, dazu alle Avenues mit sich herumziehenden schmalen Wegen, davon die breitesten von ohngefähr höchstens 3 Mann Front seind, von affreusen Précipices, sehr tiefen Carrières, steilen und einer nach der andern entassirten Anhöhen, dick in einander gewachsenen Bocages, hohlen Wegen und allem, was nur einer attaquirenden Armée entgegen sein kann, umgeben seind, und welches alles die Sachsen mit so vielen Batterien, Redouten, Flèches und dergleichen mehr gleichsam hérissiret haben, dass kann man urtheilen, wie eine Attaque auf erstere, auch mit Sacrifiirung von 10,000 und mehr Menschen, ohne Success gewesen sein würde, kurz ganz ohnmöglich gewesen sei. Inzwischen die Précipitation, mit welcher die Sachsen dieses Lager verlassen, ohnbegreiflich, da der ganze Platz ihres Lagers wie ein Champ de bataille, nur dass keine todte Körper gesehen worden, aussiehet und überall abandonnirete, theils vernagelte Canons, Kugeln, Kartätschen, Tonnen Pulver, und zwar in grosser Quantität, Zelter und dergleichen herum stehen.
Ew. Excellenz wollen vergeben, dass wider meine Intention dieses Postscriptum so lang gerathen ist.
P. S. II.
Zufolge allergnädigstem Befehl Sr. Königl. Majestät soll Ew. Excellenz die anliegende, von einem Anonymo anher eingesandte Pièce zusenden und zugleich melden, wie Ew. Excellenz darüber mit dem inculpirten De Fraigne1 etwas serieuse sprechen und nicht zugeben möchten, dass dergleichen Insolences dorten vorgehen müssten. Bei Gelegenheit der Dépêche vom 1. dieses des Herrn Michell zu Londen haben Se. Königl. Majestät sonsten befohlen, wie Ew. Excellenz ihm communiciren möchten, was der von Hellen unter dem 5. dieses Monates [gemeldet] von denen Aeusserungen des Herrn Hop zu Amsterdam über die zwischen Holland und Engelland vorseinde Differenzien und wie sehr denen dortigen Regenten solche, und dass sie nicht einmal einer Antwort gewürdiget würden, am Herzen lägen, auch viel anderes gutes dadurch behindert werde; das, um convenable Insinuationes deshalb zu thun, ob solches vielleicht bei dem engellischen Ministerio einige Impression machen wolle.2
P. S. III.
Ew. Excellenz haben annoch auf Sr. Königl. Majestät Befehl melden sollen, dass, da dasjenige Précis, so der von Hellen aus dem von
1 In dem anonymen Schreiben wird der in Berlin lebende Marquis de Fraigne beschuldigt „qu'il tient des propos très peu mesurés et insolents sur le parti que Votre Majesté a pris dans la conjoncture présente.“
2 Demgemäss Ministerialerlass an Michell, d. d. Berlin 19. October.