8007. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ MORITZ VON ANHALT-DESSAU IM LAGER BEI DRESDEN.

Prinz Moritz berichtet, Lager bei Dresden 10. September: „Ew. Königl. Majestät Höchste Befehle zu befolgen, erfordert meine unterthänigste Schuldigkeit. Ew. Königl. Majestät werden aus dem Rapport vom Obristen von Arnstedt365-2 ersehen, wenn man die Portiones täglich vor die Armée zu 75,000 rechnet, dass alle Tage so viel gebacken werde, als die Armée von nothen hat. Da ich aber wohl weiss, dass eine Armée, so offensive agiret, in 24 Stunden so viel backen muss, dass sie auf zwei Tage zu leben hat, und wenn es Ew. Königl. Majestät nicht anders befehlen, so wird der Obriste von Arnstedt die Bäckerei wohl in solchen Stand setzen müssen, um dass die Armée Brod in Vorrath bekommt.“

[Sedlitz,] 11. [September 1756].

Ich werde gleich an Retzow die Ordres geben, dass er die Bäckerei verstärken soll. Morgen werden Sie hierher marschiren, und sollen Sie nicht auf zwei oder drei Tage Brod mitbringen können, so werden Sie ein Bataillon zurücklassen, dass das übrige einen Tag oder zwei später mitbringet.

Ich reite jetzo nach dem Corps von Prinz Ferdinand, um die Sachsen die ganze Communication mit Böhmen zu benehmen. Seind Sie mir nicht mehr böse.365-3

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Herzogl. Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. Eigenhändig in dorso des von Prinz Moritz am 10. September übersandten Rapports des Obersten von Arnstedt.

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365-2 „Rapport: Wie viel Portionen Brod in Dresden gebacken werden: Den 11. September gegen Abend sind fertig 150,000; den 13. dito: 150,000. Summa 300,000. Im Lager bei Dresden, den 10. September 1756. E. V. v. Arnstedt.“

365-3 Es war zwischen dem Könige und dem Prinzen über die Art der Verpflegung der Armée zu Differenzen gekommen, in Folge deren der König sich hart gegen den Prinzen ausgelassen hatte.