Diejenige, so in Petersburg von allem diesen gute Kundschaft zu haben muthmaassen, die versichern noch immer, dass die Russen ihre Opérations aufschieben werden, bis man sehen kann, wie es bei Oeffnung der Campagne zwischen denen Preussen und Oesterreichern ablaufen werde.
Nach der Liste, und wenn alles complett ist, geben sie sich aus:
reguläre Cavallerie | 20,027 |
irreguläre " | 17,541 |
Infanterie | 91,509 |
129,076.1 |
Der wienerische Hof fähret fort, alles möglichste vorzukehren, um Se. Grossbritannische Majestät zu Annehmung der Neutralité für dero Staaten in Teutschland zu bewegen,2 unter der Bedingung, Sr. Königl. Majestät in Preussen auf keinerlei Weise beizustehen und denen Truppen des Königs von Frankreich einen freien Durchmarsch zu gestatten. Auf diesen Fall sollte ein Corps von 54,000 Franzosen, zu welchen 6000 Mann pfälzischer Truppen stossen würden, in die Herzogthümer Cleve und Geldern einrücken, Wesel einnehmen und weiter nach Magdeburg fortrücken, um solches zu belagern.
Die französische Truppen sollen, wie die Worte eigentlich lauten, in denen preussischen Landen strenge Repressalien in Ansehung dessen, so in Sachsen sich zugetragen hat, ausüben. Auf den Fall aber, dass Se. Grossbritannische Majestät die Neutralité, so ihnen angetragen wird, nicht annnehmen wollten, welches man von Seiten des französischen Hofes zu wünschen scheinet, so wird man jedoch nichts desto weniger sich von Wesel Meister machen, von da aus nach dem Hannöverischen marschiren, daselbst dieselben Repressalien ausüben und hiernächst die Winterquartiere in diesen Churlanden nehmen.
Während dieser Expedition soll ein Observationscorps von etwa 50,000 Mann an den Ufern des Rheins campiren, theils um die teutschen Fürsten in Respect zu erhalten, theils auch nach Erforderniss der Umstände agiren zu können.
Die Truppen werden den 15. Martii in Bewegung sein, damit sie sämmtlich den 30. ejusdem auf denen Rendezvous derer verschiedenen Divisionen eintreffen können, und werden nachgehends ungesäumt den Marsch nach Düsseldorf antreten, welcher Ort, wie die Rede gehet, der Generalsammelplatz obgedachter Truppen sein wird.
Die Fürsten, bei welchen man um den Durchmarsch angehalten, haben solchen bereits verstattet.
Der Maréchal von Estrees, so die Armée commandiren wird, wird den 20. Martii von Wien zurück erwartet.3 Er wird sofort nach Erhaltung seiner Instructionen aufbrechen. Der Prinz von Soubise führet die Avantgarde, und der Herzog von Orléans wird ein detachirtes Corps commandiren.
8776. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON WINTERFELDT IN LANDSHUT.
winterfeldt schreibt, Landshut 24. März: „Ew. Königl. Majestät allergnädigstes Antwortsschreiben von dem 21.,4 welches ich gestern durch den Feldjäger erhalten, ist mir lieber als Millionen Schätze, denn ich mache mich daraus schon im Voraus die Hoffnung, dass ich durch meiner vorgestrigen allerunterthänigst abgeschickten Vorstellung5 Ew. Majestät allergnädigste Intention dergestalt näher werde getroffen haben, dass, wann der Obristlieutenant Oelsnitz hier kommt,6 an demselben nicht viel Difficultäten mehr werden zu beantworten sein.
1 Sic.
2 Vergl. Nr. 8711 S. 360.
3 Vergl. S. 339.
4 Vergl. Nr. 8757.
5 Vergl. Nr. 8775 S. 414.
6 Vergl. S. 400. 401. 415.