<479> wann sonsten solche den Posten zu Lippstadt besetzet behalten werden; dannenhero selbiges auch, da es beides nicht sogleich in natura geben könne, das baare Geld davor offeriret und dem mindenschen Präsidenten1 deshalb bereits 10,000 Thaler ausgezahlet habe, um das nöthige anzuschaffen; so ist Mein expresser Wille, dass Ihr mit denen 6 Bataillons den Posten von Lippstadt nicht quittiren, sondern daselbst stehen bleiben sollet, so dass, wann Ihr auch schon mit denen Bataillons vorwärts nacher Bielefeld oder Minden marschiret wäret, Ihr sogleich mit solchen wiederum nach Lippstadt zurückmarschiren und auf diesem Posten bleiben, allenfalls auch Bielefeld zu Hülfe nehmen müsset, wiewohl, wann es angehet, es Mir lieber ist, wann es bei Lippstadt bleibet, denn dieser Posten Mir jetzo von Importance ist, da er nicht nur das ganze Ravensbergsche und Bielefeld, sondern auch den grossesten und mehresten Theil von der Grafschaft Mark decken muss.
Im Uebrigen recommandire Ich Euch sehr und auf das höchste, Euch durchaus nicht mit dem hannövirschen [Ministerium] zu committiren oder auch solches, auch die hannövirsche Generalität, zu brusquiren, sondern vielmehr mit selbigen sehr poli umzugehen, selbige zu flattiren und solche auf keine Weise zu choquiren, auch in allem mit dem Generallieutenant Grafen von Schmettau de concert zu handeln, was Ihr dorthin zu tractiren habet.
Ich beziehe Mich übrigens auf die Einlage2 wegen der rittbergischen Sachen und den [Befehl], so Ich deshalb eigenhändig beigesetzet habe. Ich bin Euer wohlaffectionirter König
Friderich.
Nach dem Concept.
8833. AU GÉNÉRAL MAJOR DE BORNSTEDT A DRESDE.3
Lockwitz, 8 avril 1757.
Mon cher général major de Bornstedt. Les menées et les intrigues des personnes qui ont jusqu'à présent fréquenté la cour de Saxe à Dresde, et dont les effets se sont même manifestés en différentes façons dans ce pays, me forcent enfin, malgré moi, après avoir usé inutilement de patience et d'indulgence, à envoyer le général feld-maréchal Keith à Dresde, pour déclarer à Sa Majesté la reine de Pologne et au reste de la famille royale que, vu les circonstances, ils ne pourraient pas refuser de rester et demeurer tous ensemble au château de Dresde, de façon que personne ne pourra aller du château en ville ni de la ville vers eux au château, excepté leurs domestiques et uniquement ceux dont ils ne peuvent indispensablement se passer, pour se faire servir et se
1 Massow. Vergl. S. 436.
2 Die Einlage liegt nicht mehr vor. Es sollten die in der Grafschaft Rittberg angelegten Magazine aufgehoben und Contributionen daselbst eingetrieben werden. Die Grafschaft gehörte dem Grafen Kaunitz und ward daher als Feindesland angesehen. Vergl. S. 485.
3 Vergl. hierzu Nr. 8854.