8693. AN DEN GENERALLIEUTENANT HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN IN ZITTAU.345-4
Dresden, 7. März 1757.
Durchlauchtiger Fürst, freundlich geliebter Vetter. Nachdem Ich ersehen habe, was Ew. Liebden in Dero Schreiben vom 6. dieses an Mich zu melden belieben wollen, so gebe Ich Deroselben darauf in Antwort, dass, wenn Ew. Liebden bei jetziger Saison und Umständen nicht auf Friedland gehen wollen,345-5 solches lediglich von Deroselben dependiret, und Ich zufrieden sein und Mich beruhigen werde, wenn Dieselbe auch nur etwas thun und einigen Coup machen lassen werden, um dadurch nur an hundert Mann vom Feinde aufheben zu lassen, damit derselbe dort wiederum auf die Defensive komme. Bevor aber dergleichen nicht geschiehet, werde Ich Deroselben, so zu sagen, nicht Ruhe lassen. Ich überlasse alles zu Ew. Liebden Disposition deshalb und communicire Deroselben übrigens hierbei, was vor Nachrichten Ich aus Schlesien345-6 von des Feindes wegen erhalten habe. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter
Friderich.
Nach der Ausfertigung.
345-4 Der Herzog marschirte am 7. von Bernstadt nach Zittau.
345-5 Vergl. S. 335. 341. Der Herzog hegte Bedenken wegen einer etwaigen feindlichen Diversion nach Zittau.
345-6 Vergl. Nr. 8694.