8730. AN DEN GENERALLIEUTENANT HERZOG VON BRAUNSCHWEIGBEVERN IN ZITTAU.
Dresden, 15. März 1757.
Durchlauchtiger Fürst, freundlich geliebter Vetter. Ich habe Ew. Liebden Bericht vom 13. dieses wohl erhalten und bin von dessen Einhalt wohl zufrieden gewesen, sowie Ich zugleich vor die Mir conimunicirete Nachricht danke. Was die Regimenter angehet, da wird es wohl nöthig sein, dass Ew. Liebden solche vor das erste wiederum in die Position setzen, wie solche vorher gestanden haben, denn Ich glaube, dass der Feind was auf Zittau tentiren und in der Flanke von der Seite von Rumburg und Georgenthal zu kommen suchen wird, so dass Ich nicht glaube, dass es jetzo à propros sein dürfte, sich sonderlich zu separiren.
<377>Ich selber finde hier vor Mich nöthig, die Regimenter mehr vorrücken und kantoniren zu lassen,377-1 weil Ich weiss, dass der Feind etwas auf unsere Postirungen und Quartiere zu tentiren Willens ist, um auf ein oder anderes mit Force zu fallen, auf dass, wenn er dergleichen unternimmet, wir ihm brav auf den Hals gehen können und er tüchtig Haare lassen müsse. Ew. Liebden recommandire Ich daher besonders, auf die Seite von Rumburg attent zu sein.377-2 Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter
Zastrow schreibet mir,377-3 es zöge sich viel nach der Lausnitz von denen Oesterreichern; ich glaube, sie werden von Rumburg was tentiren wollen.
Friderich.
Nach der Ausfertigung. Der Zusatz eigenhändig.
377-1 Vergl. S. 371.
377-2 Vergl. S. 369. 370.
377-3 D. d. Gottleube 14. März.