8893. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ MORITZ VON ANHALT-DESSAU BEI STRADONITZ.
[Charwatetz, 28. [April 1757].
Mein lieber Prinz Moritz. Ich habe Zieten schon nach Welwarn geschickt. Der Feind ist heraus. Marschiren Sie morgen bei guter Zeit, um Ihre Leute nicht zu fatiguiren. Der Weg gehet gradeaus<529> über eine Windmühle und das Klar'sche Wirthshaus nach Welwarn. Ich muss morgen allhier Ruhetag machen, sowohl um meine Bagage an mich zu ziehen, als auch um von Schwerin sichere Nachricht zu kriegen. Den 30. werde allda auch eintreffen. Ich werde mein Lager nehmen zwischen Welwarn und Sazena, und können Sie das Ihrige bei Hosposin nehmen. Adieu.
Ich denke Ihnen morgen auf dem Marsch zu sprechen; denn er gehet nur ¼ Meile von hier vorbei. Ich verbleibe Ihr treuer Freund
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Herzogl. Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. Eigenhändig.529-1
529-1 In einem in Zerbst nachträglich aufgefundenen, unrichtig datirten eigenhandigen Schreiben, das vom 25. April 1757 stammen muss, befiehlt der König dem Prinzen Moritz mit seiner Colonne der Hitze wegen um Mitternacht von Hlinay aufzubrechen und am 26. zwischen 7 und 8 Uhr bei dem Könige in Tschischkowitz einzutreffen; Gemmingen vergl. S. 520) soll nach Lobositz marschiren.