9283. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON WINTERFELDT.

[Bernstadt,] 20. [August 1757].

Mein lieber Winterfeldt. Weilen ich Grumbkow nach Schlesien schicken will, so soll Er morgen mit dem Tage die 2 Grenadierbataillons, die ich mit die 12 Kanonen auf den Berg bei die Brücken gesetzet habe bei Hirschfelde, nach Görlitz schicken, um Grumbkow allda abzulösen, der nach Schlesien marschiren soll.302-3 Hat Er noch Husaren von Warnery bei Sich, so schicke Er solche mit, und muss hingegen Warnery die von Puttkammer zurücke schicken. Wrede schicke auch mit, der nach Schlesien soll.

Ich habe meine Retraite gut gemacht;302-4 meine Dragoner haben mir was zu schaffen gemacht, ich habe mir aber doch so durchgeholfen, dass ich es verantworten kann. Adieu.

Friderich.

Die Briefe an Grumbkow zu bestellen.

Nach der Ausfertigung. Eigenhändig.



302-3 Grumbkow sollte, wie Eichel am 28. August an Podewils schreibt: „denen Streifwegen des Feindes in Schlesien ein Ende machen und selbiges protegiren, so lange kein stärkerer Feind dahinkommet.“ Auf einen Bericht von Schlabrendorff, d. d. Breslau 17. August, über die durch den Einfall der Oesterreicher in Schlesien hervorgerufenen Nothstände antwortete der König eigenhändig am 22. August: „Grumbkow ist schon im Marsch . . . Der Herr Präsident kennet den Krieg noch nicht, und im Krieg gehet es nicht anders zu.“ (Ausfertig. im Kriegsarchiv des Grossen Generalstabs.)

302-4 Vergl. Nr. 9282 und Nr. 9307.