9383. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ FERDINAND VON BRAUNSCHWEIG.395-6
Buttelstädt, 1. October 1757.
Durchlauchtiger Fürst, freundlich geliebter Vetter. Ew. Liebden beide Schreiben vom 29. dieses habe Ich durch den damit geschickten Feldjäger heute gegen Mittag erhalten, und gebe Ich Deroselben darauf sogleich in Antwort, dass Dieselbe das eine von denen beiden bei Sich habenden Regimentern nach Magdeburg mitnehmen, das andere aber nach denen Umständen auf einer wegen der Franzosen sichern Route nach Leipzig schicken sollen, wo es bis weitere Ordre bleiben soll.
Was Ew. Liebden angehet, da weiss Ich Deroselben nicht anders zu rathen, als dass Dieselbe, wenn es zur Extrémité kommet, Sich nach Magdeburg ziehen. Wenn hiernächst dann Ew. Liebden hören werden, dass Ich der Orten hinkomme, so werden Dieselbe wohl dahin sehen, uns bestens zum Succurs kommen zu können.
Was die Bezahlung der von dortigem Lande genommenen Pferde anlanget, da werden Ew. Liebden Selbst erachten, dass bei jetzigen<396> Umständen Ich kein Geld deshalb dahin schicken kann, und muss also dieses inzwischen durch Zettels und Scheine abgemachet werden. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.
395-6 Prinz Ferdinand stand bis zum 20. October in Wanzleben. Vergl. S. 368.