9397. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ FERDINAND VON BRAUNSCHWEIG.
Buttstädt, 6. October 1757.
Durchlauchtiger Fürst, freundlich geliebter Vetter. Ew. Liebden Schreiben wom 4. dieses ist Mir heute früh richtig eingeliefert worden, und hoffe Ich, es werde Deroselben Mein letzteres Antwortschreiben auf dasjenige, so Dieselbe an Mich unter dem 3. dieses erlassen, gleichfalls wohl zugekommen sein. Ich bin noch der Meinung und bleibe fest dabei, wie Ew. Liebden gewiss sein können, dass die Franzosen in diesem Jahre und bei der so spät avancirten von Tag zu Tag veränderlichen Saison keine Belagerung von Magdeburg unternehmen werden.405-3 Die Hauptsache von Ew. Liebden wird gegenwärtig sein, dass Dieselbe wegen der durch den Kriegesrath von Horst letzthin gethanen Ouverture405-4 auf das baldmöglichste weitere Explication zu erhalten suchen, in specie aber durch denselben zu erfahren suchen, ob die uns vorgeschlagene Suspension d'armes und Neutralité nur allein auf das Halberstädtsche borniret oder aber auf die gesammte in Teutschland jetzo befindliche französische Truppen gehen soll; als welches zuverlässig zu wissen, Mir sehr interessant ist, und worüber Dieselbe den ermeldeten Kriegesrath von Horst bestens zu pressiren haben, auf dass Ew. Liebden Mir Dero Bericht darüber erstatten können. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.
<406>405-3 Vergl. S. 400.
405-4 Vergl. Nr. 9385.