<24> der Gefangenen würde weit beträchtlicher und vielleicht an 20,000 Mann gegangen seind, wann nicht die Dunkelheit der eingefallenen Nacht verhindert hätte, diejenigen, so bereits alle das Gewehr gestrecket und nur auf ihre Abforderung gewartet haben, zu sehen und zu nehmen, die aber hernach von der Nacht profitiret und weiter gegangen seind; wie dann auch nicht zu leugnen, dass viele von denen bereits gefangenen, da sie in der Nacht in grossen Haufen transportiret worden, von der Dunkelheit profitiret und sich verlaufen haben. So seind auch viele Blessireten von ihren Truppen mitgenommen worden. Die eigentliche Anzahl derer Todten vom Feinde habe ich nicht ausfindig machen können, weil die unsrigen, zumalen bei Verfolgung des Feindes, sich nicht viel Mühe darum gegeben und die sächsischen Bauren mit deren Beerdigung geeilet haben. Verschiedene andere Officiers, so sich auf dem Champ de bataille darnach umgesehen, wollen einige dererselben über 800, andere über 1000, andere über 1500 gezählet haben. Die beiden österreichschen Cavallerieregimenter Pretlack und Trauttmansdorf aber und sonderlich das erstere haben sehr gelitten, da es mit 60 Mann par compagnie zur Bataille aufmarschiret ist und hernach die stärksten Compagnien sich mit 13 Mann retiriret haben sollen. Es ist noch auf der Retraite bis Erfurt viele Equipage und dabei viele mit Seiden gefutterte Officierzelter [zur] Beute gemachet worden. Die Consternation und Furcht derer feindlichen Truppen auf der Retraite soll nach allgemeiner Aussage aller dererjenigen, so sie begegnet und gesehen haben, ganz ohnbeschreiblich gewesen seind, da sie auf ihrer Flucht, auch ohne einen verfolgenden Feind zu sehen, Gewehre und alles, was sie vermeinet an ihrem geschwinderen Fortkommen hinderlich zu sein, von sich und weggeworfen haben, so dass drei Viertel von ihnen ohne Gewehr seind.
Dahergegen ist ihre Rage gegen den armen sächsischen Bauren und Unterthanen um so grösser gewesen, als welche sie indistinctement rein und theils bis auf das Hemde, Thüren, Kisten und Kasten erbrochen und geplündert, derer Kirchen nicht nur mit der Plünderung gar nicht geschonet, sondern auch die Vilenie begangen haben, auf die Altäre zu steigen und darauf zu hofieren; dergleichen denn auch denen Bauren und sonsten mit ihren wenigen Mehl- und Brodvorräthen verschiedentlich widerfahren, da sie das Mehl in denen Fässern durch ihre Ordures verdorben, die Brode aber aushöhlet und die sogenannte Krume heraus, hergegen ihre Unfläthereien herein gethan und so den Bauren wieder auf den Tisch geleget haben. Ofen und Fenster seind eingeschlagen, das Vieh aber todtgestochen oder weggejaget worden. Und dieses alles ist von denen sogenannten Erretters derer Sachsen geschehen! Es seind auch des Königs Majestät, da die armen sächsischen Unterthanen solches bitterlich geklaget haben, darüber so indigniret worden, dass Sie mir exprès befohlen, Ew. Excellenz solche schändliche Procédés zu melden, um zu besorgen, dass solche auf gute Art, in specie aber die gewaltthätige Plünderungen derer Kirchen und geschehenen Vilenien auf