<361> es mit Vorrückung der Postirung so gut abgelaufen ist; Ich finde aber eben nicht nöthig, dass der Feind aus Wernersdorf ganz delogiret werde, indem uns das nichts helfen kann und wir zufrieden sein können, dass wir die Communication mit Braunau haben. Ew. Liebden müssen nur immer Miene machen, als wenn Sie vorwärts rücken wollten, damit der Feind in beständiger Apprehension bleibet, und wir Zeit gewinnen, die Belagerung zu Ende zu bringen.

Dass übrigens das Bataillon Le Noble und die Freiwilligen die Panduren so gut repoussiret haben, solches ist Mir lieb. Es wird aber nöthig sein, deshalb alle mögliche Précautions zu nehmen, damit, wenn selbige etwa Lust bekommen möchten wiederzukommen, sie noch besser empfangen werden können. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Wir müssen nicht weiter vorwärts gehen; allein weilen man mit Leute zu thuen hat, die andere und schädlichere Desseins machen könnten, so muss man sie in beständige Unruhe und Aufmerksamkeit auf sich selber halten, als wann von Braunau aus was hinter Trautenau sollte tentiret werden. Ich befürchte diesseits nichts vom Feind, aber ins Glatzische1 von Mittelwalde und Rückertz her können sie was thun, und deswegen muss man Wind machen und mit Lügens Diversions ausbreiten. Adieu!

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Herzogl. Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. Der Zusatz eigenhändig.


9906. AU FELD-MARÉCHAL DE KEITH.2

Grüssau, 8 avril 1758.

Mon cher Maréchal. Au cas que votre santé vous le permette, je serais charmé que vous allassiez devant Schweidnitz, pour vous y charger du commandement de siège, le lieutenant-général de Treskow n'étant guère en état, par sa maladie,3 d'y avoir soin des affaires qui y ont du rapport. Mais il faut que je vous dise en même temps que je ne suis point content du tout de ceux qui y servent l'artillerie.4 Il faudra donc que vous les bridiez davantage et les mettiez sous la subordination des ingénieurs.

Quant au siège même, il s'agira principalement de le diriger de façon à pouvoir avancer contre la place, et d'avoir soin de faire savoir à chacun en son particulier ce qu'il a à faire, et que l'exécution en soit prompte.



1 Auf der Rückseite eines Berichts von Fouqué, d. d. Braunau 7. April, findet sich die folgende Weisung für die Antwort: „Wenn der Feind stark auf Reinerz zu kommen „sollte, so müsste er sofort dem Fürsten Moritz davon Nachricht geben, damit derselbe auf Braunau seine Attention nehmen, und die Postirungen mit ihm so concertiren, dass er [Fouqué!] nicht von Glatz abgeschnitten werden könnte.“

2 Die zwei allein vorliegenden Berichte Keith's aus dem April 1758, vom 9. und 12., sind aus Landshut datirt.

3 Vergl. S. 359. Anm. I.

4 Vergl. Nr. 9901.