Ich schickte den Obristen von Krusemarck zu ihm hin, damit derselbe, sobald die Capitulation fertig und die Stadt übergeben wäre, die dort befindliche Gewehre, Patrontaschen und sonstige Mundirungsstücke unter die Regimenter, die es nöthig hätten, vertheilen sollte, und würde der morgen bei ihm ankommen. Er würde nunmehro selber wohl einsehen, wie unnütz es gewesen sein würde, wenn Ich noch mehrere Munition1 hätte dahin transportiren lassen.
Hiernächst müsste Ich ihm auch noch notificiren, was er zu observiren haben würde, sobald die Stadt über wäre. Wann die Capitulation fertig und unterschrieben wäre, so sollte das Regiment von Sydow nach Breslau marschiren und die Stadt besetzen, und so wie selbiges dort angekommen, so sollte das Grenadierbataillon von Kleist nach Neisse und das Regiment von Kreytzen nach Schweidnitz marschiren, um zu der Armee zu stossen. Das Regiment von Manteuffel sei destiniret, Schweidnitz zu besetzen; weilen aber dort viele Kranken sein würden, so müssten sie inzwischen in Kletsch2 und Schönbrunn cantonniren, bis das Wetter gut würde; alsdann sie so lange in denen Werken campiren könnten, bis die Stadt von allem Unflath gereiniget worden.
Zu dem Observationscorps bei Landshut stossen die Regimenter von Kreytzen, von Kurssell, Pionniers, Bülow und die Grenadierbataillons von Kreytzen, von Burgsdorf und von Österreich, mit denen Generalmajors von Kurssell und von Diericke. Das Bataillon von Lattorff marschiret nach Neisse und wird weiter beordert werden, wo es hin soll. Die Grenadierbataillons von Diringshofen und von Beneckendorf bleiben dorten bis auf weitere Ordre.
Was die Kavallerie anlangete, so wären die Regimenter vom Prinz von Preussen, von Driesen und von Markgraf Friederich nebst dem Generalmajor von Zieten beordert, nach Sachsen zu marschiren,3 und sollte er also selbige, sobald die Belagerung vorbei wäre, nach der Gegend von Naumburg an der Queiss hinmarschiren lassen, auch ihnen solches nur gleich sagen, damit sie es wüssten und sich arrangiren könnten. Ich hätte dem Generalmajor von Lentulus dato befohlen, dass er die Commandirten von diesen Regimentern, so er bei sich hätte, sofort nach Schweidnitz abgehen lassen sollte, damit sie zu ihre Regimenter stossen könnten.
Weisungen für die Antwort; auf der Rückseite des Berichts von Treskow, d. d. Kloster Würben 16. April.4
1 Vergl. Nr. 9933.
2 So! Es ist wohl Kletschkau südöstlich von Schweidnitz gemeint.
3 Vergl. S. 381. 389.
4 Unter einem Bericht von Fouqué, d. d. Braunau 16. April, findet sich die vom 16. zu datirende Weisung für die Antwort: „Ich wüsste nicht, was er mit seinem Magazin haben wollte. Die Kammer hätte recht gethan, dass sie ihm keine Fourage geschickt. Es würde ihm noch vieles daran verderben. Wenn er glaubte, dass Ich ihn mit seinem Corps in seiner Grafschaft [d. i. Glatz] lassen würde, so betröge er sich. Schweidnitz wäre auf dem Point zu capituliren, und sobald es damit vorbei wäre, wollte Ich ihm andere Sachen zu thun geben.“ [Am Ende der Weisung der Vermerk: „beantwortet eodem“ .]