9502. AN DEN PRINZEN HEINRICH VON PREUSSEN IN LEIPZIG.
Leipzig, 11. November 1757.
Durchlauchtiger Fürst, freundlich lieber Bruder. Da Ich Ew. Liebden das völlige Commando sowohl allhier als hiesiger Orten herum überall aufgetragen habe, so mache Ich Deroselben hierdurch bekannt, wie Ich an den Commandanten zu Magdeburg, den Generallieutenant von Borcke, die Ordre gestellet habe, dass alles, was Ew. Liebden dahin wegen der Franzosen oder des Feindes befehlen werden, executiret werden soll, auch dass, wenn Dieselbe befehlen, dass der Generalmajor von Jungkenn mit 2 Bataillons nach Halberstadt, oder wohin es Ew. Liebden befehlen werden, vorrücken und marschiren solle, solches sogleich geschehen müsse. Ich habe auch dem magdeburgschen Kammerpräsidenten von Blumenthal, dem Kriegesrath Lamprecht zu Halle, dem Landrath von Dacheröde im Mansfeldschen und sonsten aufgegeben, dass dieselbe alle ihre Berichte wegen dessen, so etwa mit denen Franzosen oder sonst wegen des Feindes ihrer Orten und Gegenden vorfallen wird, nebst allen Nachrichten, so sie des Feindes wegen erhalten werden, immédiate hieher an Ew. Liebden einsenden sollen.
Im übrigen haben Ew. Liebden zu besorgen, dass es wegen Verpflegung der gefangenen französischen Officiers so gehalten werde, wie es sich gehöret. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Bruder
Friderich.
Nach der Ausfertigung.