9546. AN DEN GENERALLIEUTENANT HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN.

Naumburg am Queiss, 25. November 1757.53-3

Ew. Liebden Schreiben vom 23. dieses erhalte. Da das ganze Land hieherum von einer Victorie voll gewesen, so Dieselbe gegen den Feind erhalten, so bin Ich um so mehr bestürzt gewesen, aus Dero Schreiben das contrarium zu erfahren.53-4 Ich befehle Deroselben demnach darauf, dass Sie vor Ihro Person Selbst mit in Breslau bleiben, auch 10 bis 12 Bataillons darinnen bei Sich behalten und die Stadt durchaus nicht übergeben sollen, wenn auch der Feind die ganze Stadt abbrennen sollte. Die übrigen Regimenter nebst der ganzen Cavallerie, und insonderheit die Husaren, sollen Ew. Liebden nach Parchwitz oder Leubus mit denen Pontons, so Sie bei Sich haben, schicken, allda diese eine Brücke schlagen sollen; und da Ich auch dahin kommen und noch Pontons mit Mir bringen werde, so werde Ich wohl die Brücke zu Stande bringen, und soll alsdenn alles zu Mir stossen. In Breslau aber müssen Ew. Liebden Selbst bleiben und Mir mit Dero Kopf davor repondiren, dass die Stadt in 14 Tagen nicht übergeben werde. Ew. Liebden haben Sich hiernach ponctuel zu achten.

Friderich.

Nach dem Concept.

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53-3 In einer Abschrift des Déchiffré im Generalstabsarchiv der Eingangsvermerk : „praes. den 26. Abends ½8 Uhr in Hünem“ .

53-4 Bevern hatte am 22. Novemberdie Schlacht bei Breslau gegen die Oesterreicher verloren.