9898. AN DEN GENERALFELDMARSCHALL PRINZ MORITZ VON ANHALT-DESSAU.
[Grüssau,] 5. [April 1758], Abends.357-4
Ich habe an Fouqué geschrieben, dass es bei der Abrede bleibet; die Redouten können Sie demoliren lassen, nur muss ich Ihnen bei diese Gelegenheit erinnern, dass ich den Posten von Braunau nicht opiniâtre souteniren will, sondern ihm nur behalten, so lange es angehet. Wor der Feind was gegen Reinerz tentiret, so muss Fouqué zurücke und die vorige Postens bezogen werden.
Dieskau macht mich viel Verdruss, es ist ein Erzdröhmer.357-5 Adieu !
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Herzogl. Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. Eigenhändig.
<358>357-4 Zwei kurze eigenhändige und ein nichteigenhändiges Schreiben an Prinz Moritz vom 5. April gehen dem obigen voran. Mit dem einen eigenhändigen übersendet der König die ihm zugegangene Nachricht, dass der Feind von Trautenau gegen Braunau in Bewegung sei. In dem anderen schreibt er, es sei am besten, dass der geplante Verstoss der Fouqué'schen und Prinz Moritz'schen Truppen gegen Braunau „morgen executiret werde“ . In dem nichteigenhändigen Schreiben billigt der König die von Prinz Moritz für den Vorstoss gemachten Dispositionen.
357-5 Vergl. Nr. 9895. 9901.