Es werden deswegen Ew. Liebden Mir Dero Gedanken und Meinung darüber schreiben und mit dem Feldmarschall von Keith darüber sprechen, was er darvon wohl denket. Ich kann überdem bald bei der Armee sein, Lattorff etwas später, oder man nimmt den Posten bei Zwol. Deswegen die ganze Sache darauf ankommet, dass man siehet. dass uns der Feind die Blösse zeiget, oder dass das Terrain so ist, dass man ihm was anhaben kann. Sollten wir es so weit bringen können, dass es hier zur Bataille kommt und dass wir sie schlagen, so kommen durch der einen Sache alle unsere Umstände in den besten Stand.
Schreiben Sie mir gleich Antwort auf allem diesen, und recht natürlich!
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Herzogl. Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. Der Zusatz eigenhändig.
10140. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE MARKGRAF KARL.
Opotschno, 19. Juli 1758.
Ew. Liebden danke gar sehr für die Mir gegebene Nachrichten, was allda neues vorgefallen ist. Ich soupçonnire noch immer, dass der Feind über Nechanitz nach dem Gebirge gehen wird. Ich habe heute Patrullen bis Jaromirs gehabt, von hier aus; allein sie haben nichts vom Feinde gefunden. Sobald was neues passiret oder sonsten Dieselbe was positives erfahren, so bitte Mir doch sogleich solches zu wissen zu thun.
Friderich.
Nach der Ausfertigung.
10141. AN DEN GENERALFELDMARSCHALL PRINZ MORITZ VON ANHALT-DESSAU.
Opotschno, 19. Juli 1758.
Ew. Liebden gebe hierdurch in Antwort, wie die Patroll, so der General Czettritz [geführt], Mir sein Rapport sehr wahrscheinlich vorkommt,1 und Ich sollte glauben, dass dasjenige, so noch vor Denenselben stehet, nichts als ein avancirtes Corps ist; allein das bin Ich versichert, dass wo man gegen der Metau nicht alle mögliche Präcautiones nimmt, so wird das Mehl nicht so gut durchkommen. Bei
1 Prinz Moritz hatte, Königgrätz 19. Juli, den Patrouillenbericht des Generals Czettntz von dem gleichen Datum übersandt. Nach demselben stand die österreichische grosse Armee noch bei Pardubitz. Das Lager zwischen Daubrawitz und Bohdanetsch sei nur ein kleines. Das Gebüsch hinter dem Dorfe Stösser und die Dörfer in der Gegend Chlum seien mit Husaren besetzet, und hinter dem Dorfe Przim auf denen Anhöhen sei Infanterie postiret gewesen. (Die letztgenannten drei Orte nordwestlich von Königgrätz.)