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10209. AN DEN OBRISTEN VON HACKE IN GLOGAU.

Heinzendorf, 14. August 1758.

Ihr müsst sogleich alle nur mögliche Anstalten machen, dieweil die Infanterie nur bis zum 21. mit Brod und die Kavallerie mit bis den 18. verpfleget ist, und Ich selbige bis den 28. inclusive verpfleget wissen will: als muss sogleich Anstalt zum Backen gemacht werden, und müsset Ihr Mir das Brod durch Bauerwagens nachschicken. Der Capitän von Wendessen weiss, wo Ich hinmarschire und wo Ich ohngefähr übergehen werde.

Mein Corps gebrauchet täglich 15,000 Portiones, und für die drei Tage, so die Kavallerie weniger als die Infanterie hat, sind auch 15,000 Portiones nöthig. Ihr sollt also auf 7 Tage bis den 28. Mir darfür sorgen, dass Ihr Mir täglich 15,000 Portiones backen lasst und Mir solches zuverlässig nachschicket.

Dieses ist sehr pressant, und könnte man es mit Wagens nicht mitkriegen, so könnte es Wendessen auf die Schiffe mitnehmen.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin. Der Zusatz eigenhändig.


10210. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE MARKGRAF KARL.1

Heinzendorf, 14. August 1758.

Woferne nichts neues währender Meiner Abwesenheit dorten sich zugetragen und die Umstände sich nicht geändert haben, so werden Ew. Liebden den Generallieutenant von Zieten mit einigen Bataillons, durch etwas Kavallerie renforcirt, zu detachiren belieben und ihn dahin instruiren, dass, wann der Feind durch die Lausnitz gehen wollte, er ihm resistiren, allenfalls im Rücken nachgehen müsse.

Friderich.

Nach der Ausfertigung.


10211. AN DEN GENERALLIEUTENANT GRAF DOHNA.

Dalkau,2 15. August 1758.

Eure beide Berichte vom 13. und 14. dieses sind Mir wohl eingekommen, und will Ich Euch darauf in Antwort nicht verhalten, dass Ich der Meinung bin, der Russen ihre Absicht ziele dahin, mit einem Corps in die Lausnitz einzudringen.3 Meine Idee ist noch immer dieselbe, betreffend den Uebergang über die Oder, und Fermorn, der bei Schwerin stehet, zu attaquiren; wovon Ich auch nicht abgehen werde,



1 Die Berichte des Markgrafen vom August 1758 datiren am 16., 18., 19. aus Kloster Grüssau, am 21. aus Fischbach, am 23. und 24. aus dem Hauptquartier Plagwitz (östl. von Löwenberg), am 28. aus dem Hauptquartier Bunzlau, am 30. aus Sprottan.

2 Westl. von Glogau.

3 Vergl. S. 151.