<181> Russen fertig sein würde, schon zu Hülfe kommen. Dem Generallieutenant von Zieten1 belieben Ew. Liebden aufzugeben, dass er den Feind nach Kottbus verfolge und ihn nicht aus Augen lasse. Uebrigens sobald Ich mit denen Russen fertig sein werde, werde Ich nach der Lausnitz marschiren und nach Neisse detachiren können. Dieses wird sich hoffentlich nicht mehr lange verzögern, indem Ich den 23. oder 24. über die Oder gehen und die Russen, welche bei Küstrin jenseit der Oder stehen, sobald Ich à portée, attaquiren werde.

Friderich.

Nach der Ausfertigung.


10226. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON ZIETEN.2

[August 1758.]

Ich werde den 23. über die Oder gehen, den 24. den Feind attaquiren, den 25. die Oder bei Küstrin gleich wieder passiren und alsdann mir sogleich nach Guben ziehen. Er soll mir nur den Feind so lange abhalten, dass ich die wenige Tage gewinne.

Friderich.

Weisungen für die Antwort. Eigenhändig auf der Rückseite des Berichts von Zieten, Löwenberg 20. August.


10227. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE MARKGRAF KARL.

Gorgast, 22. August 1758.3

Da alle Meine Nachrichten einstimmig versichern, dass die österreichische Armee je mehr und mehr nach der Lausnitz sich ziehe, als habe Ich Ew. Liebden hierdurch aufgeben sollen, um die Leute von Berlin abzuziehen, Ihre Märsche so zu dirigiren, dass Sie über Guben zu Mir stossen können; und müssen Dieselben die österreichische Armee beständig cotoyiren und nur einen kleinen halben Marsch vorlassen. Diese Nacht gehe Ich über die Oder und gedenke Ich, zwischen dem 24. und 25. zu attaquiren, welches vermuthlich bei Landsberg sein wird. So wie das vorbei, werde Mich gleich nach Guben ziehen.

Wenn aber Ew. Liebden nach der Lausnitz Sich herunterziehen werden, so muss doch der Generallieutenant von Fouqué bei Landshut stehen bleiben.

Friderich.

Nach der Ausfertigung.



1 Vergl. S. 161. 162. 171. 172.

2 Zieten's Berichte sind datirt am 17., 18., 20., 22. August aus Löwenberg, am 27. und 28. aus Naumburg am Bober, am 30. aus Guben.

3 Ein Schreiben vom 22. an den Oberst von Hacke in Glogau spricht die Hoffnung aus, dass in wenigen Tagen das Land von den russischen Vexationes und Excessen befreit sein werde.