<255> nebst der Relation von der diesjährigen Campagne mit der Continuation,1 auch dem letzteren kleinen Bulletin2 auch dahin geschicket, hinfüro aber durch denselben Canal damit continuiret werden könnte, da man so sehr heisshungrig nach denen dort so rar eingehenden Nouvellen ist.

Insonderheit würde man gerne sehen, wenn ein etwas succinctes Promemoria3 von denen bisherigen Unternehmen derer Russen in Preussen und in Polen, — deren Absicht, diese Provinzen als Conqueten zu behalten, auch wegen der Poteaux Nova Russia wie Nova Servia,4 desgleichen was wegen Danzig,5 Thorn etc. geschehen, ingleichen wie hart und méprisant mit der Republik und denen Polen verfahren worden, auch endlich die affreusen Suites in Égard Polen, Schweden, Dänemark und der Pforte, wenn es hierunter denen Russen, denen Oesterreichern aber die teutsche Reichsfürsten und Teutschland überhaupt unter die Füsse zu bringen gelingen sollte, — aufgesetzet, in Chiffres gebracht und Absender des Briefes quaestionis zu seiner Information und Gebrauch mitgeschicket werden könnte . . .

Eichel.6

Auszug aus der Ausfertigung.


10344. AN DEN GEHEIMEN COMMERZIENRATH VON REXIN IN KONSTANTINOPEL.

Lager bei Schönfeld, anderthalb Meilen von Dresden, 20. September 1758.

Da ich schon anfing mich zu beunruhigen, ob auch die durch die bewusste Armenianer übersandte Briefe7 dorten richtig angekommen, insonderheit aber, ob der noch vorhin schon abgereisete Courier8 mit denen Hauptsachen arriviret oder aber einer oder andere verunglücket sei, so erhalte ich endlich zu meiner besonderen Satisfaction Dero höchst angenehmes Schreiben vom 15. Juli, so mich völlig beruhiget hat, und dessen Einhalt unserm Herrn Principal,9 den ich solches auch lesen



1 Nr. 10133 u. 10232.

2 Nr. 10323.

3 Den obigen Weisungen gemäss wurde von Hertzberg ein Promemoria verfasst, das am 30. September von Finckenstein an Rexin gesandt wurde. Das Promemoria beginnt: „Es ist weltbekannt, dass der russische Hof seit vielen Jahren ...“

4 In der Hertzberg'schen Denkschrift wird darauf hingewiesen, dass die Russen in Ostpreussen Pfähle mit der Inschrift „Nova Russia“ zum Zeichen der Besitznahme des Landes aufstellten, sowie sie „den Theil, welchen sie der Ottomanischen Pforte abgezwackt, mit dem Namen Nova Servia (vergl. Bd. X, 540) beleget“ .

5 Vergl. S. 243.

6 Am 21. September schreibt Eichel dem Minister über die Beförderung des königlichen Schreibens an Rexin (Nr. 10330) und kommt noch einmal auf die zu entwerfende Denkschrift zurück.

7 Vergl. Bd. XVI, 351.

8 Vergl. Bd. XVI, 260.

9 Der König. Rexin hatte am 15. Juli ein Schreiben an den König und eins an den, wie es scheint, ihm auch persönlich befreundeten, Eichel gesandt. Vergl. S. 242. Anm. 2.