<305> des Prinz Karl von Lothringen zu sacrificiren, letzterem von der Kaiserin insinuiret worden wäre, nur nach seinem Gouvernement nach denen Niederlanden zurückzugehen, dass diesem dabei sehr recommandiret worden, die königlich preussische Lande der Orten sehr zu menagiren, um die Sachen nicht noch mehr zu aigriren, und dass endlich bei dem wienerschen Hofe, den Kaiser ausgenommen, fast Eine Stimme wäre, dass man nichts besseres noch pressanteres zu thun habe, als mit dem König von Preussen ein Accommodement zu treffen, mithin nur auf Mittel zu denken, ihm darüber Propositions zu thun, auch dass selbst man wünsche, dass der König von Engelland dieses Accommodement moyenniren wolle.
Mir hat ferner versichert werden wollen, wie der polnische Hof zu Warschau sich sehr zu mefiiren anfinge, dass ihm jemalen durch Frankreich in seinen vorhin gehabten Absichten geholfen werden würde, und dass daher gedachter Hof, um das noch übrige von Sachsen zu sauviren, nichts mehr als den Frieden und ein Accommodement mit dem Könige von Preussen verlange, ohne auf die ehemals sich vorgespiegelte Satisfaction und Indemnisation zu gedenken.
Diese kleine Anecdotes nehme mir die Freiheit, Ew. Excellenz so zu geben, wie ich solche erhalten, die aber zu menagiren ganz gehorsamst bitte, um meinen hiesigen Canal nicht zu verderben; des Königs Majestät seind sonsten davon schon informiret.
Obgedachter Jäger1 hat mir sonsten sagen wollen, als ob er unterwegens ein heftiges und beständiges Kanoniren gehöret habe; ich zweifele aber daran, da mir schon bekannt ist, wie sehr zu Zeiten in dergleichen! diesen Leuten die Sinne trügen.
Ew. Excellenz gnädigem Wohlwollen empfehle mich gehorsamst und unterstehe mich noch unterthänig zu bitten, wenn des Herrn Grafen von Podewils Excellenz Sich meiner gelegentlich erinnern, Deroselben alles meines Respectes und beharrlich treuesten Attachements zu versichern.
Eichel.
Nach der Ausfertigung.
10421. AU MINISTRE D'ÉTAT COMTE DE FINCKENSTEIN A BERLIN.
Camp près de Bautzen, 14 octobre 1758.
J'ai2 le chagrin de vous écrire que, l'ennemi m'ayant attaqué aujourd'hui matin3 dans ces environs, j'ai été obligé de me retirer à
1 Ein Feldjäger, der aus dem Königlichen Hauptquartier Schreiben überbracht hatte.
2 Uebereinstimmend — abgesehen von den unten genannten Abweichungen lautet ein Schreiben an den Prinzen Heinrich, d. d. au camp près de Bautzen 14. octobre 1758, das in den Œuvres Bd. 26. S. 192 und in dem oben (S. .5. Anm. 2) genannten Werke von Schöning S. 280 gedruckt ist. Das ebenda S. 281 gedruckte zweite Schreiben vom 14. October gehört natürlich zum 14. November; es ist, wie so viele an Prinz Heinrich, in den Akten des Geh. Staatsarchivs falsch eingeordnet.
3 An Prinz Heinrich „grand matin“ .