<347> was vor Sorten von dergleichen Waaren sicher und ohne Anstoss nach der Türkei gehen können und dorten usuell sein; welches Herr Schickler allenfalls zu beurtheilen haben würde, und wenn es endlich auf die Bezahlung dergleichen Waaren, so ohnedem nicht von grossem Volume sein müssten, ankäme, so glaube ich, dass des Königs Majestät nicht refusiren würden, dass ich solche aus meiner kleinen Kasse bezahlete. Allenfalls könnten die Herren Gebrüdere Schwartze dem Mann quaestionis solche als committirende Waaren, um dorten eine Probe damit zu machen, in ihrem Schreiben accusiren, und da, wenn dieses Moyen vor thunlich gefunden würde, unser Mann dorten sich gewiss wieder dieses Mittels bedienen dörfte, um seine Correspondance hieher zu bringen, so könnte er sich nach seiner dereinstigen Retour alsdenn mit denen prätendireten Gebrüderen Schwartz darüber berechnen.

Ew. Excellenz nehmen nicht ungnädig, dass mich über diesen Articul so sehr etendiret habe, ich muss Deroselben überlassen, was Dieselbe deshalb mit Herr Schickler zu besprechen und allenfalls zu concertiren geruhen wollen; das betrübteste und ohnangenehmste aber hierbei ist allemal, dass die Correspondance dergestalt eine so weite Tour und geraume Zeit erfordert und nicht auf eine weit kürzere Art auf andere Oerter dirigiret werden kann . . .

Hier in der Stadt sprechen gewisse Leute untereinander von einer Bataille, so den 30. dieses in der Lausnitz zum grossen Nachtheil des Feldmarschall Daun vorgefallen sein soll; wir aber haben noch keine Nachricht daher, doch ist es wohl sicher, dass gedachte Leute seit der Zeit die Köpfe hängen lassen, ohne sich zu äussern, worum.

Der dem Generalmajor von Wedell anbefohlene Rückmarsch auf Berlin1 gehet mir sehr nahe, da ich glaube, dass Berlin so nahe noch nicht pressiret und die dem Herrn General Graf Schmettau zugekommene Nachrichten etwas präcipitiret gewesen sein mögen . . .2

Eichel.

Nach der Ausfertigung.


10483. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN BERLIN.

Dresden, 2. November 1758.

Eichel bestätigt den Empfang von Briefschaften.

Ich wünschete wohl sehr, wenn es die Umstände leiden wollten, dass der General Dohna, bevor er sein Corps separiret oder Pommern gar quittiret,3 die Gelegenheit haben könnte, Colberg zu entsetzen,4 weil, wenn die Russen sich einmal von diesem Posten bemeistert hätten, sie



1 Vergl. Nr. 10467.

2 Eichel übersendet zum Schluss ein an ihn adressirtes Schreiben Weidemann's, des Secretärs des gefallenen Feldmarschalls Keith, d. d. Bautzen 17. October; Eichel empfiehlt, die in Berlin befindlichen Briefschaften des Feldmarschalls sorgfältig zu sammeln und zu versiegeln.

3 Vergl. S. 333. 339.

4 Vergl. Nr. 10487.