er genöthiget sein würde, die Vorstädte bei Anrückung der feindlichen Armee abbrennen zu lassen; worauf der Hof erwiderte, er müsse sich solches gefallen lassen. Die feindliche Avantgarde attaquirte bereits selbigen Tag die Freibataillons und Husaren vor dem Grossen Garten. Den 9. liess der Gouverneur den Magistrat vorfordern und gab ihm gleichfalls zu erkennen, dass die Vorstädte bei feindlicher Annäherung abgebrannt werden müssten, und könne solches niemand als der Dresdener Hof verhindern. Den 9. war der Herr Obrister von Itzenplitz aus der Stadt commandiret mit 700 Mann, zu deren Soutien noch in der Nacht zwei Bataillons herausgeschicket wurden. Der Feind rückte um Mittag mit seiner Armee gleich hinter den Grossen Garten, dessen Avantgarde poussirte die Freibataillons und Husaren bis in die Vorstädte, attaquirte auch hierauf die Infanterie, in 700 Mann bestehend, und geriethen bis in die Barrière, den Rampischen und Pirnaischen Schlag genannt, wurden aber wieder repoussiret. Der Feind feuerte mit Kartätschen und that etliche Schüsse mit Kanonen in die Stadt, worauf den 10. gegen Tages das Feuer angeleget, und ein guter Theil der Vorstädte durch den Generalmajor von Mayr, so den Befehl dazu hatte, angestecket worden. Des Mittags meldete sich der Obrister von Zawoisky, welcher mit einem Trompeter von dem Feldmarschall Daun abgeschicket war, mit dem Antrag, wie den Feldmarschall sehr befremdete, dass nung derer Vorstädte auf den Fall einer feindlichen Attaque ist schon dem hiesigen Hofe sowohl als dem hiesigen Magistrat einige Monate vorher und nachher zum oftern geschehen; da denn letzterer nicht nur solches verbitten, auch sich deshalb an den hiesigen Landesconvent adressiren wollen, der auch per Deputatos dem Etatsminister von Borcke Vorstellung thun lassen, von demselben dahin aber beschieden worden, wie es lediglich von dem hiesigen Hofe dependiren werde, solches zu verhindern, wenn er mit der österreichschen Généralité conveniren werde, dass solche die hiesige Residenz menagire und nicht feindlich angriffe. Als den 8. der hiesige junge Hof den Generallieutenant Schmettau durch den Oberschenk von Bosen beschicken und wegen der Vorstädte sprechen lassen, ist diesem alle behörige Remonstration darüber geschehen und ihm gesaget worden, dass, wenn hiesiger Hof die österreichsche Généralité dahin disponiren werde, dass der Feldmarschall Daun nicht von der Seite der Vorstädte die Stadt zu attaquiren seine Parole d'honneur von sich geben würde, man sodann solcher gänzlich schonen werde, ausserdem aber raison de guerre sowohl als die Ordres, bis auf den letzten Mann den in Dresden anvertrauten Posten zu defendiren, die Abbrennung der der Defension so nachtheilig und fast dicht am Wall belegenen Vorstädte nothwendig erfordere. Worauf der von Bose geantwortet, dass der hiesige Hof sich von dergleichen nicht mehren könne, noch würde. |