10059. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE MARKGRAF KARL.
Klein-Latein, 12. Juni 1758.
Da Ew. Liebden doch etliche Escadrons Husaren bei Sich haben, als muss nicht gestattet werden, dass Ihnen der Feind so nahe an die Commandos kommen kann; überdem müssen keine Leute aus Neustadt gelassen werden, und muss alles aufs genaueste und schärfste examiniret werden. Und wann die Husaren eine Embuscade machen, so können sie von den streifenden Partien vom Feinde bei dem Edelmann61-3 gewiss 20 oder 30 Gefangene machen.
Ueberdem, sollten Ew. Liebden von den sich hier umtreibenden Kerls, so spioniren, einen habhaft werden, so müssen Sie solchen sogleich henken lassen, darmit man das Handwerk leget und die Kerls in Furcht erhält, sonsten man von solchem Gesindel niemalen befreiet ist.61-4
P. S.
Ew. Liebden können das Bataillon von Unruh wieder aus Sternberg nehmen und dem Obrist Le Noble gute Ordnung und Wachsamkeit anrecommandiren.
Friderich.
Nach der Ausfertigung.
<62>61-3 Nicht zu bestimmen.
61-4 Ebenfalls am 12. Juni ergeht an Prinz Moritz Befehl, einen aufgefangenen Spion „aufhenken zu lassen, mit der Ueberschrift am Galgen, class man so die österreichischen Spions, welche Mordbrenners abgeben wollten, tractirte“ .