10192. AN DEN ETATSMINISTER FREIHERRN VON SCHLABRENDORFF IN BRESLAU.
Wernersdorf, 8. August 1758.
Der König benachrichtigt den Minister von dem bevorstehenden Marsche gegen die Russen, in ähnlicher, nur kürzerer Fassung wie den Prinzen Heinrich.153-1
Ihr sollet Euch also wegen der deshalb zu machenden Arrangements darnach dirigiren, ohne Meine rechte Absicht merken zu lassen, und muss Ich Mich insonderheit zu Glogau mit Mehl versehen, und zwar wenigstens auf 18 Tage; sorget also wohl, damit es an nichts fehle.
P. S.
Ich will gerne den Oderstrom bei Grampow153-2 oder Schewitz oder Schickenitz153-3 und so der Gegend von Waldkirchen und Sorge,153-4 nicht weit von Grünberg oder so von Rothenburg, passiren, um bald überzukommen zwischen Beuthen und Zülüchau. Ich verlange also, bald zu wissen, ob Ihr der Orten so viel Schiffe zu denen alsdann zu schlagenden Brücken zusammen habt, damit Ich solche zum Uebergang gebrauchen kann.153-5
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.
<154>153-1 Vergl. Nr. 10190 mit Anm. 3. S. 151.
153-2 Wahrscheinlich Krampe, nordnordöstl. von Grünberg.
153-3 Mit „Schewitz oder Schickenitz“ wird Tschicherzig (vergl. Nr. 10191 und Nr. 10196) gemeint sein.
153-4 Nordwestl. von Tschicherzig.
153-5 Ein Schreiben an Schlabrendorff, d. d. Kloster Gnissau 9. August, enthält den nämlichen Befehl wie das obige Postscript.