10212. AN DEN GENERALLIEUTENANT GRAF DOHNA.
Wartenberg,173-3 16. August 1758.
Ihr habt ganz wohl gethan zu marschiren,173-4 und approbire Ich vollenkommen, dass Ihr die zwei Regimenter von Meinem Bruder173-5 bei Euch behalten habet. Uebrigens werde Ich so geschwinde als möglich zu Euch stossen. Küstrin muss sich durchaus, bei Risico des Kopfs! nicht an den Feind ergeben. Heute ist der siebente Tag Meines Marsches, und habe Ich in der Zeit 21 Meilen marschiret. Ich marschire nunmehr gerade auf Frankfurt, damit, wann es noch Zeit ist, Ich zu<174> Euch stossen könne. Ich wünsche von Herzen, dass Ihr den Feind schlaget, und geschiehet es, so müsset Ihr Mir nur gleich Nachricht geben, damit Ich auch etwas dabei thun und den Feind verfolgen helfen kann. Sollte aber, da Gott vor sei! ein Unglück geschehen, so müsset Ihr Euch so lange zu [halten] suchen, bis Ich bei Frankfurt zu Euch stosse; da wir dann den Feind nochmals angreifen und, so lange wir uns nur regen können, an sie machen müssen. Das beste aber ist, dass darunter nichts zu besorgen ist und Ihr alles wohl ausrichten werdet.
Vous avez très bien fait, et il faut que vous gardiez avec vous la cavalerie de mon frère. Je marche par Crossen où je serai le 18, le 19 repos, le 21 à Francfort, le 22 dans votre armée. J'ai du pain jusqu'au 28; pour le fourrage, vous en aurez soin.
Federic.
Quoi qu'il arrive, il faut que Küstrin tienne, ou sous peine de mort et des plus grands supplices, si quelqu'un parle de se rendre.
Federic.
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin. Die Zusätze eigenhändig.
173-3 Deutsch-Wartenberg, südöstl. von Grünberg, nahe der Oder.
173-4 Vergl. über diesen, von Dohna in dem Bericht Lager bei Frankfurt 15. August gemeldeten Marsch Nr. 10213.
173-5 Die zwei vom Prinzen Heinrich gesandten Kürassierregimenter. Vergl. S.123.171.