10402. AN DEN GENERALMAJOR VON WEDELL.
Bautzen, 8. October 1758.
Ich habe Euren Bericht vom 5. October erhalten und aus solchem mit Vergnügen ersehen, dass Ihr dort alles thut, was von Euch dependirt und möglich ist, und Ich kann nicht anders, als Euch Meine Zufriedenheit darüber zu marquiren, und ist alles recht sehr gut, was Ihr bis hieher gethan. Ihr müsset Euch beileibe an die Faxen des Generaldirectorii nicht kehren,293-1 sondern ihnen antworten, dass Ihr Euer Metier verstündet und danach thun würdet.
Uebrigens so gerne Ich Euch auch von hier aus Kavallerie zuschicken wollte, so ohnmöglich ist es Mir anjetzo, indem Ich gern Selber mehr hätte und ausser Stande bin, einen Mann zu detachiren, und schreibe Ich Euch zu Eurer Nachricht, dass die österreichische Armee nunmehro bei Löbau, Ich bei Bautzen und der Generallieutenant von Retzow bei Weissenberg stehen. Morgen denke Ich näher an den Feind zu rücken und alle Mittel anzuwenden, um diese Leute aus der Lausnitz herauszuholen oder zum wenigsten sie zu obligiren, ihr vorjähriges Lager bei Zittau zu beziehen.
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Wedell'schen Familienarchiv zu Ludwigsdorf in Schlesien.
293-1 Der Bericht Wedell's fehlt.