10471. AN DEN ETATSMINISTER FREIHERRN VON SCHLABRENDORFF IN BRESLAU.
P. S.333-6
Görlitz, 26. October 1758.
Wir haben seit gestern dem Feinde zwei forcirte Märsche abgewonnen, damit haben wir den Posten von Görlitz genommen. Heute haben wir eine affaire de cavalerie gehabt, wo wir mit den österreichischen Carabiniers und Cuirassiers zu thun gehabt und 8 Officiers nebst 500 Gemeinen zu Gefangenen gemacht haben.333-7 Auf dem gestrigen Marsche haben wir ebenfalls 8 Officiers und 150 Gemeine gefangen bekommen. Wir haben alle unsere Blessirte in Sicherheit gebracht und<334> nichts von unserer Armee-Equipage verloren, hingegen aber wohl feindliche Wagens bekommen.
Ich wende Mich nun auf der schlesischen Grenze, so dass, wann Ich von hier nach Schlesien gehe, auf Greifenberg marschiren werde.334-1
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv dss Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.
333-6 P. S. zur zweiten vom 25. datirten Ausfertigung des Erlasses an Schlabrendorff Nr. 10468. Die gleichen Nachrichten (bis zum Schlüsse des ersten Abschnittes) werden am 26. auch an Dohna (vergl. Anm. 2), an Finck und Wedell gesandt (bei letztgenanntem, vergl. Anm. 5, scheint zum P. S. das Datum des 26. vergessen zu sein).
333-7 Ueber dieses Gefecht vor Görlitz mit der Reiterei des Grafen Ayasasa vergl. Tempelhof II, 345. 346 und Œuvres IV, 216.
334-1 Ohne Unterschrift, da das vorangehende Hauptschreiben die Unterschrift führte.