10493. AN DEN ETATSMINISTER FREIHERRN VON SCHLABRENDORFF IN BRESLAU.
Jauernick, 4. November 1758.353-2
Ich habe Euren Bericht vom 3. dieses wohl erhalten und thue Euch hierdurch zu wissen, dass Ich morgen von hier wegmarschiren werde. Es seie nun, dass der Feind Stich halte oder nicht, so werde Ich Mich danach richten. Erfahre Ich morgen, dass sie schon über die Neisse, so werde Ich den Generallieutenant von Fouqué herüberschicken und sie verfolgen lassen und sofort Meinen Rückmarsch auf Löwenberg antreten, um diese Seite zu decken. Wartet Mich der Feind bei Neisse ab, so werde Ich gerade dahin und ihm auf den Hals gehen. Ihr wisset also alles zum voraus, so auf obige Fälle geschehen wird.
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.
353-2 Auf der Rückseite eines verspätet eingetroffenen Berichts von Schlabrendorff, d. d. Breslau 21. October, befindet sich das Concept zu einem zweiten, ebenfalls aus Jauernick vom 4. November datirten Schreiben des Königs. Dem Minister wird mitgetheüt: „Wir haben hieselbst 70,000 Reichsthaler in der Kriegskasse und die Verpflegung pro November bei der Armee.“