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10851. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON MANTEUFFEL.

Bolkenhain, 8. April 1759.

Da Ihr jetzo in Abwesenheit, des Generallieutenant Graf Dohna1 das Commando bei der dortigen Armee führet, so avertire, erinnere und befehle Euch hierdurch, dass Ihr Euch bestens mit der Peenemünder Schanze2 eilen und sputen sollet, weil Ich Euch vorhersage, dass das dortige Corps zum allerhöchsten drei Wochen so stehen bleiben wird, wie es vorjetzo ist, nachher aber andere Mouvements werden gemachet werden müssen.3 Daher Ihr dann Eure Anstalten so machen müsset, dass, was dorten noch zu machen, bald geschehe; welches Ihr dann auch insonderheit mit wegen aller aus dem Mecklenburgischen noch zur Richtigkeit zu bringenden Sachen observiren und deshalb die Generalmajors von Kleist und von Stutterheim äusserst pressiren müsset. Was dann weiter zu thun sein wird, werde Ich Euch weiter schreiben; inzwischen Ihr Euch alles vorstehende wohl recommandiret sein lassen sollet.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.


10852. AU LIEUTENANT-COLONEL D'O, VICE-COMMANDANT A GLATZ.

Bolkenhain, 8 avril 1759.

J'ai reçu votre rapport du 7. Pour aujourd'hui au lendemain, puisque, selon la situation présente, il n'y aura point de péril pour vous, mandez-moi seulement tout ce qui se passe à vos lieux et ce que vous apprendrez. En attendant, ne vous faites point faire des illusions de l'ennemi; car, à ce que je commence à observer, tout le corps des ennemis depuis Trautenau jusqu'à Braunau ne va au delà de 20000 hommes; c'est pourquoi ils font tant de marches et de contre-marches, pour faire grande parade de ce qui peut-être n'est rien ou peu de chose.

Federic.

Nach der Ausfertigung im Kaiserl. Königl. Kriegsarchiv zu Wien.


10853. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON SEYDLITZ.

Bolkenhain, 8. April 1759.

Ich danke Euch sehr vor die Nachrichten in Eurem Rapport vom 7. dieses und sehe wohl, dass das von dem Feinde, so hier auf der Grenzen stehet, vor stärker passiren will, als es in der That ist. Ich gedenke jetzo auf Mittel, die vielleicht möglich sein werden, alles das zu derangiren.



1 Der König hatte dem Grafen Dohna auf sein Gesuch erlaubt, zur Herstellung seiner sehr angegriffenen Gesundheit die Aerzte in Berlin zu consultiren und eine Kur dort zu gebrauchen.

2 Vergl. S. 87. 122.

3 D. h. gegen die Russen. Vergl. S. 123.