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10933. AN DEN GENERALMAJOR VON PUTTKAMMER.1

[Landshut, Mai 1759.]2

Ordre Puttkammer Spremberg: 2 Escadrons von seinem Regiment soll in der Gegend Spremberg stehen lassen,3 mit den übrigen 6 soll er seinen Marsch über Glogau nehmen und alliiren sich mit die Zieten'- sche Husaren, die dort stehen.4 Correspondiren mit Wobersnow, so jenseit der Oder marschiren wird,5 und richten Marsch so ein, dass er den 18. dieses bei Lissa sein kann.

Vorher muss schreiben an Hacken, dass der Brod und Fourage parat halte.

Weisungen [Bleinotizen] für einen Cabinetsbefehl an Puttkammer; auf der Rückseite des Berichts von Fouqué, d. d. Deutsch-Kamitz 7. Mai.


10934. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON MANTEUFFEL.

Landshut, 11. Mai 1759.6

Ich habe Euer Schreiben vom 7. dieses erhalten und bin von dessen Einhalt ganz wohl zufrieden gewesen, nur aber finde Ich zu erinnern, dass der Generalmajor Diericke mit die 4 Bataillons, so Ihr detachiret,7 zu schwach und solches so gut wie nichts sein wird; wie Ich dann geglaubet habe, Ihr würdet ihm noch ein paar Bataillons zugegeben haben.

Die Anstalten, so Ihr mit dem Generalmajor von Kleist8 machet, approbire Ich in so weit; nur müsset Ihr noch überlegen und zusehen, wohin der Generalmajor von Kleist zu marschiren hat, auf den Fall, dass der Feind durch das Mecklenburgische sich ziehen und bei Ruppin ohngefähr wieder herauskommen wollte; denn auf diesen Fall gedachter Generalmajor von Kleist dem Feinde gleich vorrücken und einen guten Posten im Mecklenburgischen aussuchen und nehmen müsste.

Ohnerachtet die Russen ein Corps von 10000 Mann gegen Posen geschicket haben,9 so glaube Ich doch nicht, dass es ihnen ein Ernst



1 Puttkammer's Berichte im Monat Mai sind datirt: bis znm 12. aus Spremberg (vergl. S. 144. Anm. 4), am 13. aus Forst, am 16. und 18. aas Rauschwitz bei Glogau, am 19. aus Sagan, am 20. aus Sorau, am 22. aus Triebel, vom 24—30, aus Sagan.

2 Puttkammer antwortet auf obigen Befehl am 12. Mai.

3 Es blieb in Folge dessen der Oberstlieutenant von Dingelstedt in Spremberg zurück. Auf dem Bericht Puttkammer's, d. d. Spremberg 9. Mai, findet sich die Weisung zur Antwort: „Danke. Der Officier, den er mit 2 Escadrons da lasset, muss Mich, wie er, von allem, so auf der Grenze passiret, als auch, was [er] von Heinrich erfährt, informiren.“ Nach der Antwort Puttkammer's vom 13. war das königl. Schreiben vom 11. datirt.

4 Vergl. S. 105.

5 Vergl. S. 216.

6 Ein Schreiben vom 11. Mai an den Lord Marschall von Schottland vergl. in den Œuvres Bd. 20, S. 279.

7 Vergl. S. 195. 206.

8 Vergl. S. 191. 212.

9 Dem Secretär Benoît in Warschau dankt der König am 11. Mai für die Nachrichten über die Bewegungen der Russen in Polen; Benoît soll vor allem zu erfahren suchen, „si des troupes russiennes marcheront par la Pologne vers les frontières de la Haute-Silésie“ , und wenn dieser. Fall eintrete, den König so schnell wie möglich davon in Kenntniss setzen.