11148. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE BARON DE LA MOTTE-FOUQUÉ.1
Reich-Hennersdorf, 1. Juli 1759.
Ich habe ungern aus Euerm Schreiben vom 30. Juni ersehen, dass die in solchem gemeldete Entreprise gegen den Feind nicht von Statten gegangen,2 und dass dabei zwei dreipfündige Canons verloren gegangen, weswegen Ihr den Major, der solche im Stiche gelassen, in Arrest setzen müsset.
Quand les canons s'accrochent dans des chemins creux, de braves gens les en retirent et des coïons les abandonnent; ainsi il faut que votre major soit mis devant le conseil de guerre, et qu'il rende compte de sa conduite; sans quoi, on ne mettra jamais fin à cette coïonnerie.
Federic.
L'ennemi marche sûrement vers Greifenberg; mais je ne bouge pas d'ici, avant que de le voir sortir des montagnes.
Nach der Ausfertigung im Kaiserl. Königl. Kriegsarchiv zu Wien. Die zwei Zusätze eigenhändig.
11149. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON WEDELL.3
Reich-Hennersdorf, 1. Juli 1759.
Ich habe Euren Bericht unterm heutigen Dato erhalten, und müsset Ihr ein Corps von Euren Husaren, ein Regiment Dragoner, die Freibataillons und ein paar Grenadierbataillons vorschieben, um zuzusehen, ob Ihr bis auf Schurz und Königshof4 poussiren könnet. Was Ich übrigens wissen muss, das ist, ob Harsch und Beck noch bei Jaromirz sind, ob Daun noch in Jung-Bunzlau sich befindet, oder ob er von da weg und wohin er marschiret ist.
Ich glaube, dass Ihr obiges um so leichter und gewisser erfahren werdet, wann Euch Eure Patrouilles feindliche Gefangene der Gegenden einbringen werden.
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Wedell'schen Familienarchiv zu Ludwigsdorf in Schlesien.
1 Fouqué befand sich im Monat Juli nach seinen vorliegenden Berichten am 2. in Peterwitz (vergl. S. 281. Anm. 2), vom 8. bis 24. in Landshut, dann am 24. in Gottesberg, vom 26. bis 28. im Lager bei Konradswaldau (südwestl. von Gottesberg). [Ein handschriftlich nicht mehr vorliegender Bericht aus Lang-Waltersdorf vom 29. ist gedruckt bei Büttner, Mémoires du baron de la Motte-Fouqué Bd. 1, S. 287.]
2 Fouqué hatte ein Détachement ausgesandt, um die Oesterreicher bei Weisswasser zu verjagen; auf dem Rückmärsche waren die 2 Kanonen vom Grenadierbataillon des Majors von Unruh „in einem steilen hohlen Wege“ stecken geblieben.
3 Wedell befand sich im Monat Juli nach seinen Berichten bis zum 4. im Lager bei Trautenau, am 21. im Lager bei Züllichau, am 25. im Lager bei Sawade (nordnordöstl. von Grünberg), vom 26. bis 29. im Lager bei Plauen (d. i. Plau, südöstl. von Krossen), am 30. und 31. im Lager bei Grunow (südöstl, von Plau).
4 Königinhof.