<529> den Hals gehet. Gehet Ihr auf diesseits Dresden, und der Prinz von Zweibrücken stehet auf jenseit, habet Ihr erst den Wall zu nehmen und seid hernach von der Stadt abgeschnitten durch die Brücke. Habet Ihr aber erst den Prinz von Zweibrücken weggejaget, so könnet Ihr auf der Seite des Seethors herein, wo Ihr wollet; lasset Ihr sodann einige Granaten hineinwerfen, so capituliret die Stadt.
Hadik hat ja Canons bei sich; ehe Ihr herankommet, so wird er ohne Zweifel den Wall damit besetzen; und setzen sich auch die Leute bei Kesselsdorf, so könnet Ihr sie bei Wilsdruff allemal tourniren, und so kommet Mir dieses jederzeit leichter vor als das andere. Denn gehet Ihr auf diesseits, so laufen die Reichstruppen gewiss auf Torgau; gehet Ihr aber auf die andere Seite, so decket Ihr solches, und Euer Marsch ist auch auf der andern Seite mehr cachiret als diesseits.
Friderich.
Nach der Ausfertigung.
11427. [AN DEN MAJOR VON KOTTWITZ.1]
[Waldow, September 1759.]
Er möchte sich man nun von Frankfurt etwas abziehen und sich gegen Neubrück2 in die Wälder etwas zurückziehen, und Thadden3 müsste den Blessirten4 etwas Mehl schicken, um damit backen zu lassen; würde vor ihr Unterkommen sorgen, als es die Umstände zuliessen.
Wenn er, Kottwitz, hören würde, dass was nach Frankfurt hin wollte, so schwach wäre, könnte er es zurückjagen; ist es stark, müsste er sich nicht sehen lassen. Der beste Ort in dem Wald bei Neubrück; da hat er eine sichere Retraite nach Beeskow, und ist er bei Frankfurt nöthig, so kann er es da gleich erfahren und bei der Hand sein.
Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; auf der Rückseite des Berichts von Belling, d. d. Trebatsch 9. September.
11428. AN DEN GENERALLIEUTENANT GRAF SCHMETTAU.5
Schmettau berichtet, Gross-Dobritz 9. September: „Je me trouve obligé de présenter très humblement à Votre Majesté la capitulation conclue à Dresde du 4 septembre au soir,6 par laquelle Elle aura la grâce de voir que, selon les ordres suprêmes du 14 août,7 que je n'ai reçus que le 24, j'ai fait tout au monde pour intimider la cour et la ville, afin d'obtenir, par ce moyen, une capitulation conforme aux vues de Votre Majesté. Si j'avais reçu, Sire, Ses ordres datés du 25 d'août8 vingt-quatre heures plus tôt, j'aurais tout sacrifié pour attendre la dernière extrémité; mais ils ne me sont parvenus que le 5 de septembre, dont je fus bien mortifié, n'y ayant plus à remédier. Si j'avais seulement eu le moindre avis d'un secours! Toute communication m'étant ôtée, l'ennemi ayant 70 pièces de grosse artillerie en batterie et 30000 hommes devant la place, il m'a fallu céder à la nécessité et tacher de suivre les ordres de Votre Majesté.“
1 Vergl. S. 526.
2 Nordl. von Beeskow, an der Spree.
3 Der Commandant von Küstrin. Vergl. S. 480.
4 Preussische Verwundete in Frankfurt.
5 Schmettau befand sich nach seinen Berichten im Monat September am 9. in Gross-Dobritz (nordöstl. von Meissen), am 15. in Brettin.
6 Vergl. S. 521. Anm. 1.
7 Vergl. Nr. 11339.
8 Vergl. Nr. 11370.