<81>gerne ersehen, demselben aber darauf solches sehr scharf verwiesen und ihm nachdrücklichst befohlen,1 dass er diese Anzahl Rekruten schlechterdings und ohne Raisonniren aus dem Mecklenburgischen schaffen solle, noch dass Ich dagegen weder Einwenden, noch Schwierigkeit annehmen würde; wie Ich dann auch dem Generalmajor von Kleist, so bei dem Dohna'schen Corps stehet, in specie aufgetragen habe, dass er sich der Rekrutirungssachen dorten besonders annehmen und solche auf das fordersamste dorten zum Stande bringen solle, mit welchem Ihr auch darüber weiter correspondiren könnet.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Wedell'schen Familienarchiv zu Ludwigsdorf in Schlesien.2


10735. AN DEN MAJOR FREIHERRN VON PANNWITZ.3

Breslau, 22. Februar 1759.

Vermittelst dieser Meiner Ordre, die Ihr jedoch vorerst sehr secret halten und keinen Eclat Eurer Orten machen sollet, befehle Ich hierdurch, dass, weilen Ich von sicherer Hand erfahren habe, dass die Oesterreicher sowohl als die Russen in der Gegend und Nachbarschaft von der Stadt Krakau in Polen considerable Magazins vor ihre Rechnung angekaufet haben, und ein gewisser Graf Wessel zur Hälfte deshalb mit dem Graf Mniszech Entrepreneurs seind, dergleichen Magazins sonsten auch noch zu Ciechanow4 und anderen Oertern, die sich ein wenig mehr gegen Podlachien ziehen, befindlich sein sollen, Ihr also sogleich 500 Pferde von dem Möhring'schen Husarenregiment und dazu gehörigen Officiers, bei welchen der Major von Lossow Möhring'schen Regiments mit sein soll, nehmen und damit alsdenn geradesweges auf Krakau marschiren sollet, um vorgedachte der Orten gemachte Magazins wegzunehmen und die darin befindliche Vorräthe entweder, so viel als es möglich sein wird, durch Fuhren ganz prompte zurück nach Oberschlesien und nach Cosel5 transportiren oder aber, was davon nicht



1 Dieser Befehl an Dohna liegt nicht vor.

2 Durch einen ebendaselbst befindlichen Cabinetsbefehl vom 26. Februar wird dem General von Wedell bekannt gemacht, dass der König ihn zum Generallieutenant ernannt habe. Der König erklärt, da er Wedell's „Gesinnung zur Genüge kenne“ , so trage er „nicht den geringsten Zweifel“ , der General werde sich „sowie bisher zu Meinem gnädigsten Gefallen geschehen“ , auch fernerhin „zu alledem, was Mein Dienst und die Ehre und Avantage desselben erfordert, mit aller Treue, Eifer und Habileté appliciren“ und des Königs Vertrauen erfüllen, „da Ihr davon Meines ferneren gnädigen Wohlwollens versichert sein könnet“ .

3 Berichte von Pannwitz liegen aus dem Februar nicht vor.

4 Nordnordöstl. von Warschau.

5 Auf den Bericht des Commandanten von Cosel, Generallieutenants von Lattorff, vom 23. Februar über die „Magazins, so die Oesterreicher der Gegend Krakau errichten wollen“ , antwortet der König am 26., dass Pannwitz mit Lossow commandiret sei, die Magazinvorräthe nach Cosel bringen zu lassen oder zu zerstören. „Ich vermuthe auch, dass derselbe, wo nicht schon in der Expedition begriffen, doch auf dem Marsch dahin sein wird.“ Pannwitz soll aussprengen, „als ob ihm noch ein weit stärkeres Corps nachkomme, mit welchem er sich conjungiren und noch viel weiter vorwärts in Polen marschiren werde. Ich hoffe auch, dass er zugleich das sich an denen Grenzen dort gesammlete Gesindel von Uhlanen und Sachsen tüchtig handhaben und auseinander jagen werde“ . [Ausfertigung im Kriegsarchiv des Grossen Generalstabs zu Berlin.]