11663. AN DEN MAJOR VON KLEIST.

Freiberg, 11. December 1759.

Der König äussert die Ansicht, „dass, da der Feind anjetzo noch nichts gethan hat, er auch wohl nicht viel thun würde“ , er glaube, „dass es ein ausgesprengter Allarm ist wegen des schweren Geschützes, so von Dresden kommen soll“ . Unterdessen müsse Kleist auf seiner Hut sein und im Nothfall von dem Magazin in Torgau zu retten suchen, was er könne. „Es wird Eure Contenance das beste darbei thun.“

Es hat der Feind uns an drei Orten zugleich recognoscirt, als hier Brentano mit sein ganzes Corps, bei Mein Bruder und Linden689-2 auch. Ich glaube dahero, dass sie geglaubt, dass wir auf das Anrücken von Becken bei Torgau uns würden zurückgezogen haben.

<690>

Wann die Elbe sollte zugehen, so wird Czettritz allen seind müssen, um a tempo zu Ihm zu stossen.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kleist'schen Familienarchiv zu Kiekow im Regierungsbezirk Cöslin. Der Zusatz eigenhändig.



689-2 Der Oberst von Linden stand in der Gegend von Chemnitz.