11715. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON WEDELL.

Freiberg, 28. December 1759.

Ich danke Euch für die Mir gegebenen Nachrichten, und könnet Ihr Euch leicht vorstellen, dass Mir der Inhalt dessen nicht angenehm sein kann bei diesen Umstände;724-2 jedoch ist es besser, eine unangenehme Wahrheit als eine angenehme Lüge zu erfahren.

Es wird dahero hier nichts drauf sein, als mit der Schärfe zu probiren und sie dadurch nöthige724-3 wegzukriegen; allein wo sie nicht mehr Anstalten vorkehren, so hoffe, dass sie noch reisen werden.

Wor der Feind sich hinter Dippoldswalde postiret, wie es mir gesagt worden, so wird es schwer werden, ihm anzukommen.

Frid erich.

Nach der Ausfertigung im Wedellschen Familienarchiv zu Ludwigsdorf in Schlesien. Der Zusatz eigenhändig.

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724-2 Wedell hatte, Roitzsch 27. December, gemeldet, dass ein von ihm nach Dresden geschickter Kundschafter die Nachricht gebracht habe, in Dresden stehe eine starke Garnison, in manchem Hause lägen 30 bis 40 Mann. „Die Oesterreicher sagten, sie verliessen Dresden nicht, es koste, was es wolle“ ; er habe nicht gehört, dass vom Feinde etwas nach Böhmen marschirt sei „oder annoch den Weg dahin nehmen werde“ .

724-3 So.