11164. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON WEDELL.
Reich-Hennersdorf, 4. Juli 1759.
Ich habe Euren Rapport vom 3. dieses erhalten, und werde Ich morgen, wie Ich Euch solches bereits geschrieben habe380-2, mit 12 Bataillons marschiren, und zwar gegen Lähn. Ihr müsset aussprengen lassen, dass die ganze Armee morgen nach Trautenau hinkommen würde. Ihr sollet aber morgen mit Eurem ganzen Corps Euch abziehen, und könnet Ihr alles, so Euren Marsch embarrassiren würde, noch heute Abend vorausschicken. Das Bataillon von Anhalt und die Jägers werden in Schatzlar stehen bleiben müssen, bis Ihr Euch werdet durchgezogen haben. Ich sollte glauben, dass, wann Ihr Euren Marsch caché haltet und brechet auf einem Male auf, der Feind nicht einmal würde an Euch kommen können, bis dass Ihr über Schatzlar sein werdet. Ihr müsset den Weg rechter Hand nehmen, der oben bei dem Schlosse vorbeigehet, und nicht den von Brettgrund.380-3 Wenn Ihr über die Höhe hinweg, so werdet Ihr das Bataillon von Anhalt an Euch ziehen und zuletzt dasjenige, so auf dem Rehorn380-4 stehet. Ihr könnet, so wie Ihr es gut finden werdet, diese Nacht oder morgen mit dem frühesten aufbrechen. Den 6. werdet Ihr Mir mit der Armee folgen.
Der Marsch muss verschwiegen gehalten werden, sonsten hat Er all das Zeug auf dem Hals.
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Wedellschen Familienarchiv zu Ludwigsdorf in Schlesien. Der Zusatz eigenhändig.
380-2 Vergl. Nr. 11 162; wo jedoch 13 Bataillone genannt sind.
380-3 Dorf, südwestl. von Schatzlar.
380-4 Berg, westl. von Schatzlar.