11210. AN DEN GENERALMAJOR VON WOBERSNOW.

Im Lager bei Schmottseifen, 16. Juli 1759.

Nunmehr äussern sich die Folgen Eures übel ausgeführten Projects auf Nakel.406-5 Um solches zu bewerkstelligen, hättet Ihr nicht wie die drei Könige aus Morgenland einherziehen müssen, und müsste es nunmehr schon mit denen Russen aus sein. Eure schlechten Anstalten haben es aber so lange verzögert, dass die Russen Zeit gewonnen, sich bis über die Zähne zu retranchiren, und, mag Ich nun wollen oder nicht, Ich bin gezwungen, zu detachiren. Ich kann Euch nicht bergen, dass das Unglück, so weiter daraus entstehen könnte, bloss der Conduite bei der dortigen Armee zuzuschreiben. Wenn Ihr auch 100 oder 200 Kosacken gefangen habet, das thut nichts zum Kriege; Euer grosses Versehen ist, dass Ihr nicht auf jenseit der Warthe gegangen seid, und Ich kann es Euch nicht verdanken,406-6 dass Ihr Meine Ordre nicht befolget habt. Ich kann Euch nicht begreifen, warum Ihr so selten an Mich schreibet, da Euch doch solches frei gestanden hätte.

Friderich.

Nach einer alten Abschrift der Ausfertigung. im Besitz des Landraths von Runkel in Heddesdorf bei Neuwied.

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406-5 Vergl. S. 374. 389.

406-6 Danken.