11258. AN DEN OBERST VON HACKE, COMMANDANTEN VON GLOGAU.
Im Lager bei Schmottseifen, 22. Juli 1759.
Ich habe Euere beide Schreiben unterm gestrigen Dato zugleich erhalten, und dienet Euch darauf in Antwort, dass die Russen durch die unsrigen aus Züllichau vertrieben worden, und dass das meiste von<436> ihnen gegen Dohna stehen müsse. Ich bin täglich vermuthen, dass es zu einer Affaire mit denen Russen kommen werde. Der Generallieutenant von Wedell wird nunmehro bei der Dohna'schen Armee bereits angekommen sein.
Ich habe die Ordre nach Breslau gestellet, Euch von da aus ein Bataillon, da in Breslau nicht mehr von der Garnison gemisset werden kann, nach Glogau zu schicken. Schlagen unsere Leute die Russen, so habt Ihr keinen Suceurs nöthig ; werden die unseren, welches Gott verhüte, geschlagen, so könnet Ihr ein paar Bataillons von der Dohna'schen Armee in Glogau hineinziehen. So viel Mir übrigens wissend, so marschiret die russische Armee in zwei Corps, und könnten sie also, wenn wir nur davon zu profitiren wüssten, tüchtige Schläge bekommen.436-1
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstahs zu Berlin.
436-1 Am 23. schreibt der König an Hacke, nachdem der Generallieutenant von Wedell bei der Dohna'schen Armee angekommen, werde sich alles daselbst bald ändern, „indem er die Sachen dorten gewiss mit mehr Ueberlegung und Vigueur, als leider bis dato nicht geschehen ist, führen wird“ . Am 24. schreibt der König, es sei unmöglich, „dass man aller Orten die Grenze gegen die feindliche Plünderungen decken könne“ .