11314. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON WEDELL.
Beeskow, 3. August [1759], 10 Uhr Vormittag.
Eben komme hier an. Laudon ist bei Frankfurt. Hier will man gewiss sagen, dass nicht mehr als 8000 Russen jenseit Frankfurt stünden, und dass Leute, so von daher kommen, sagen, die grösste Force der Russen sei nach Züllichau marschiret. Er muss es dorten gewiss wissen<470> und Seine Mesures darnach nehmen. Soll die ganze Armee nicht nach Frankfurt sein, so will Ich sie schon wegstöbern und über Frankfurt gegen die Leute marschiren. Sollen Sie aber alle nach Frankfurt sein, so muss es bei der Abrede bleiben.470-1 Ist der Feind nach Züllichau, so wollen sie Glogau jenseits der Oder einschliessen und Daun von dieser Seiten. Dann können wir mit der ganzen Macht den einen nach dem andern schlagen. Morgen marschire Ich bis Biegen.470-2 Adieu.
Meinem Bruder dieses zu communiciren.470-3
Friderich.
Nach einer Abschrift der dechiffrirten Ausfertigung470-4 im Wedell'schen Familienarchiv zu Ludwigsdorf in Schlesien.
470-1 Vergl. Nr. 11 312.
470-2 Südwestwestl. von Frankfurt.
470-3 Vergl. Nr. ii 313.
470-4 Vermuthlich war in der Ausfertigung der Zusatz eigenhändig; auch dem in Chiffern übersandten Hauptschreiben lag wohl ein eigenhändiges Concept zu Grunde.