11344. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON ROCHOW, COMMANDANTEN VON BERLIN.
[August 1759.] 486-3
Es wäre excellent.486-4 Möchte die Canons aile mit Escorte nach Fürstenwalde schicken, da zwei Freibataillons, die würden sie weiter herbringen. Und obzwar unsere Umstände sehr gefährlich und desperat ausgesehen hätten, so schiene es, dass diesmal das grosse Ungewitter noch vorbeiziehen würde.486-5
<487>Ohngeachtet dass es nicht bestellet, so möchte er jetzo noch 50 zwölfpfündige Canons giessen lassen, nach der letzten Art, wie sie Dieskau angegeben, und pressiren, dass sie fertig würden.
Könnte anjetzo nichts assigniren; sobald als diese Unruhe vorbei, würde bezahlen.
Die Pferde vor diese Canons möchte er auch nur suchen zu kaufen.
Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; auf der Rückseite des Berichts von Rochow, d. d. Berlin 15. August.487-1
486-3 Rochow beantwortet am 16. den auf Grund obiger Weisungen abgefassten Cabinetsbefehl.
486-4 Rochow hatte über die in Berlin zusammengebrachte Artillerie Meldung erstattet.
486-5 Der Etatsminister Graf Reuss berichtete, Berlin 15. August, er sei als einziger Minister in Berlin zurückgeblieben, um dem Lande nicht seine Dienste zu entziehen; er frägt an, ob er die Briefe, welche für die nach Magdeburg geflüchteten Minister eingingen, öifnen dürfe. Auf dem Bericht finden sich die Weisungen [Bleinotizen] zur Antwort: „Ganz gut; könnte da bleiben. Möchte zusehen, was passirte. Die Gefahr wäre noch nicht so pressant, wie Ich gedacht.“ Ueber die gleiche Sache Weisungen auf dem Bericht des Grafen Reuss, Berlin 26. August, unter andern die Bemerkung: „Jetzo ist nichts zu expediren als Militaria“ .
487-1 Auf dem Bericht Rochow's vom 16. August finden sich die Weisungen: „An Katte! Er möchte auf einen Monat Verpflegung auf 50000 Mann —; wann es nicht daselbst, muss es aus Magdeburg hingeschaffet werden.“